Die Migros-Tochter Denner verzichtet auf den Verkauf von Stopfleber (Foie gras) und Kaninchenfleisch: «Das Interesse der Kundschaft ist zwar vorhanden. Doch bei Foie gras ist eine tierfreundliche Haltung unmöglich. Und beim Kaninchenfleisch konnte der Lieferant eine Käfighaltung nicht ausschliessen», erklärt Denner-Sprecherin Anita Daeppe.

Der Schweizer Tierschutz (STS) begrüsst den Denner-Entscheid: "Solche Produkte zu verkaufen ist ethisch mehr als fragwürdig", empört sich der STS-Mediensprecher Mark Rissi.

Auch bei Aldi sind solche Produkte nicht im Sortiment. Die anderen Detailhändler lässt die Denner-Initiative kalt. Der Grossteil des Kaninchenfleischs stammt aus dem Ausland. Dazu beteuern Coop, Migros, Globus und Manor: Die Lieferanten hätten eine artgerechte Haltung zugesichert – und das würde regelmässig kontrolliert.

Klingt gut, ist aber wenig glaubwürdig: Vor einem halben Jahr wollte der K-Tipp den Betrieb eines ungarischen Lieferanten begutachten, wurde dort jedoch abgewimmelt.Der Besitzer bestätigte aber die miesen Platzverhältnisse: Sieben bis neun Tiere tummeln sich dort auf einem halben Quadratmeter – von artgerechter Haltung also keine Spur. Spar bezieht Kaninchenfleisch nach eigenen Angaben nur aus dem Inland und aus Nicht-Käfighaltungen.

Anders ist die Situation bei der Stopfleber: Neben Denner verkaufen auch Aldi, Spar und Coop keine Stopfleber. Manor hat sie weiterhin im Angebot.

In der Westschweiz wird dieses Tierquäler-Produkt auch bei Migros und Globus nach wie vor verkauft: "Im Welschland gehört das zur Esskultur. So erklärte Frankreich Foie Gras gar zum Kulturerbe", sagt der Globus-Sprecher Jürg Welti.

Die Haltung des Schweizerischen Tierschutzes ist eindeutig: Kaninchen sowie Wasservögel wie Enten- und Gänsefleisch sollten nur aus tierfreundlicher inländischer Tierhaltung stammen, sagt der STS-Mediensprecher Mark Rissi: "Und auf Stopfleber sollte man generell verzichten."