So wächst das Kindervelo mit
Sattelstütze, Lenkervorbau und Bremshebel: Mit Spezialteilen kann ein Kindervelo mit dem Kind wachsen – und der teure Ersatz hinausgezögert werden. Doch nicht alle Komponenten sind sinnvoll.
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K-Tipp 10/2013
22.05.2013
Markus Fässler
Ein neues Kindervelo kann schnell einmal mehrere Hundert Franken kosten. Und schon nach wenigen Monaten ist das Kind für das teure Fahrrad unter Umständen bereits zu gross.
Doch es gibt drei technische Methoden, das Velo mit dem Kind «wachsen» zu lassen:
Sattel mit langem Stützrohr
Bei allen Fahrrädern lässt sich der Sattel höher stellen und so um einige Zentimeter an die Körpergr&oum...
Ein neues Kindervelo kann schnell einmal mehrere Hundert Franken kosten. Und schon nach wenigen Monaten ist das Kind für das teure Fahrrad unter Umständen bereits zu gross.
Doch es gibt drei technische Methoden, das Velo mit dem Kind «wachsen» zu lassen:
Sattel mit langem Stützrohr
Bei allen Fahrrädern lässt sich der Sattel höher stellen und so um einige Zentimeter an die Körpergrösse anpassen. Wenn das nicht mehr reicht, kann man einen Sattel mit einer längeren Stattelstütze kaufen. Wichtig: Die Sattelstütze muss mindestens noch 6 Zentimeter tief im Rahmenrohr stecken. Sonst besteht die Gefahr, dass sie wackelt oder gar bricht. In der Regel befindet sich auf der Sattelstütze eine Markierung, die auf die maximal erlaubte Ausziehlänge hinweist.
Längerer Lenkervorbau
Das Verbindungsstück zwischen Lenkkopf und Lenkstange heisst Vorbau. Für wenig Geld gibt es längere Modelle. Zum Beispiel den Lenkervorbau «SQlab 816», der im Internetshop www.bikester.ch inklusive Versand knapp 16 Franken kostet. Mit dieser Komponente kann man den Lenker weiter oben und vorne positionieren. Die Länge dieser Verbindungsstücke reicht bis 14 Zentimeter – das bedeutet eine deutliche Vergrösserung der Distanz zwischen Sattel und Lenker.
Anpassbare Bremshebel
Auch Bremshebel können mitwachsen. Das ist bei speziellen Bremsen möglich, bei denen sich der Bremshebel mit einer Stellschraube näher oder weiter zum Lenkergriff verschieben lässt. Damit kann man den Abstand zwischen Bremshebel und Lenkergriff an die Grösse der Hand anpassen. In der Folge ist allenfalls eine Neujustierung der Bremse nötig. Dafür benötigtes Werkzeug: passender Inbusschlüssel oder Schraubenzieher.
Marius Graber von der Fachzeitschrift «Velojournal» empfiehlt: «Lieber ein kleineres Modell anschaffen und die Lebensdauer mit den genannten ‹mitwachsenden› Komponenten verlängern.» Es sei ein Fehler, Kindervelos zu gross zu kaufen – in der Hoffnung, dass die Kinder sie möglichst lange benützen können. Graber: «Kinder fahren auf kleineren Velos besser und sicherer.»
Unfallgefahr wegen zu langer Kurbeln
Einige Hersteller und Händler verkaufen für Kindervelos auch überlange Kurbeln als Zusatzmodule. Doch das kann fatale Folgen haben: Mit solchen langen Kurbeln ist die Gefahr gross, dass man den Boden berührt – vor allem in Kurven. Das kann zu Stürzen führen. Der minimale Abstand zwischen Pedalen und Boden beträgt idealerweise 7 Zentimeter.
Gut zu wissen: Ist das Kind zwischen 120 und 130 Zentimeter gross, sollte man sich für ein Velo mit 20-Zoll-Rädern entscheiden, bei einer Körpergrösse von 130 bis 145 Zentimeter für 24-Zoll-Räder.