Weihnachten naht. Und damit schwillt die Flut an Spendenaufrufen im Briefkasten an. Doch es geht auch anders, wie einige Hilfswerke zeigen.

Zum Beispiel die Pro Senectute: Sie arbeitet mit Fruchtsaft-Produzent Innocent zusammen. Gemeinsam fordern Innocent und Pro Senectute die Bevölkerung auf, kleine Mützen zu stricken. Coop setzt die Mützen auf die Innocent-Flaschen. Pro verkaufte Flasche mit Mütze gehen 50 Rappen an die Pro Senectute. Letztes Jahr verkaufte Coop rund 45 000 Flaschen mit Mütze. Macht eine Spende von etwa 22 500 Franken.

Oder Bauhaus: Pro verkauften Kaminofen Apollo spendet Bauhaus 1 Franken an die Schweizer Berghilfe. Der Ofen kostet 237 Franken. Die Spende macht also ein knappes ­halbes Prozent der Kaufsumme aus.

Oder Pampers: Pro verkaufte Windel-Pa­ckung mit Unicef-Aufdruck spendet Pampers dem Kinderhilfswerk 8 Rappen. Das entspricht laut Pampers den Kosten für eine Impfung gegen Tetanus bei Neugeborenen. Die Migros legt pro verkaufte Packung nochmals 8 Rappen dazu.

Das soziale Engagement in Ehren – aber diese Spenden sind nicht wirklich grosszügig. Vor allem, wenn man sie mit dem Werbeaufwand für die Aktionen vergleicht.

Wir könnten die Hilfswerke auch anders unterstützen: Das Geld für Wolle und Porto sparen. Und das gesparte Geld der Pro Senectute direkt zukommen lassen. Oder keine Pampers kaufen, sondern M-Budget-Windeln. Und die Ersparnis Unicef spenden.

Die Rechnung geht so: 60 Midi-Windeln von Pampers kosten Fr. 27.80. 60 Midi-Windeln von M-Budget kosten Fr. 11.25. Ersparnis: Fr. 16.55. Das ergäbe dann 207 Impfdosen. Nur Pampers ginge halt leer aus.