Nicht immer ein Schnäppchen
Auf Deindeal, Groupon & Co. gilt: Erst die Preise vergleichen, dann kaufen – sofern es sich noch lohnt.
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K-Tipp 12/2013
15.06.2013
Gery Schwager
Die Preise scheinen günstig, doch bei genauem Hinsehen entpuppt sich manches Angebot auf Rabattportalen als wenig vorteilhaft. Das hat der K-Tipp schon am Beispiel von Hotelpauschalen aufgezeigt (K-Tipp 9/11). Es gilt auch bei anderen Angeboten, wie eine Stichprobe zeigt:
- Deindeal.ch: Hier gab es das WMF-Besteckset Jette für Fr. 307.90 (inklusive Versand) statt 479 Franken. Bei Finegoods.ch k...
Die Preise scheinen günstig, doch bei genauem Hinsehen entpuppt sich manches Angebot auf Rabattportalen als wenig vorteilhaft. Das hat der K-Tipp schon am Beispiel von Hotelpauschalen aufgezeigt (K-Tipp 9/11). Es gilt auch bei anderen Angeboten, wie eine Stichprobe zeigt:
- Deindeal.ch: Hier gab es das WMF-Besteckset Jette für Fr. 307.90 (inklusive Versand) statt 479 Franken. Bei Finegoods.ch kostete es Fr. 305.95.
- Groupon.ch: Angeboten wurde das Garten-Multifunktionssofa Havanna für 952 statt 1904 Franken. Im Möbelhaus Fly betrug der Abholpreis des Sofas (anderer Farbton) 899 Franken.
- Eboutic.ch: Das Portal bot die Puma-Laufschuhe Faas 400 für Fr. 104.90 (inklusive Versand) statt 150 Franken an. Bikester.ch verlangte Fr. 95.25.
- Grooptoo.com: Hier gab es den Samsung-Staubsaugroboter SR8857 für 395 statt 689 Franken (Abholung). Bei Galaxus.ch kostete er 366 Franken (inklusive Versand).
Alle Produkte gab es in anderen Läden auch zu höheren Preisen. So oder so empfiehlt es sich, vor dem Kauf etwa auf Toppreise.ch einen Preisvergleich anzustellen. Zu den Resultaten der Stichprobe heisst es bei den Portalen, man werde von anderen Shops scharf beobachtet – diese würden ihre Preise mitunter sehr schnell senken, um konkurrenzfähig zu bleiben.
Ärger statt Anzug
Immer wieder berichten K-Tipp-Leser von ärgerlichen Erlebnissen nach Einkäufen auf Verkaufsportalen. Ein Fall betrifft Gutscheine für Massanzüge der Marke Sartoriani, die auf Deindeal.ch für knapp 500 Franken erhältlich waren. Über den Hersteller der Anzüge wurde Mitte April der Konkurs eröffnet. Viele Gutscheinbesitzer hatten also vergeblich auf ihren Anzug gewartet.
Ihr Geld haben sie bis jetzt auch nicht zurückbekommen. Deindeal sagt, das sei Sache des Herstellers. Man habe die Einnahmen aus den Gutscheinverkäufen stets an diesen weitergeleitet. Deindeal sieht sich bei allen Waren- und Gutscheinverkäufen nur als Vermittler und verweist auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen.
Im Sartoriani-Fall bietet Deindeal Betroffenen an, sie rechtlich zu vertreten. Das dürfte den Kunden wenig nützen: Wo kein Geld mehr vorhanden ist, ist auch nichts mehr zu holen.
