Mein aktueller Lieblingswerbespot stammt von der Benzinfirma BP. Sie sagt: «Unsere neuen Auto­treibstoffe fressen Schmutz im Tank wie 1000 hungrige Piranhas.» Meine ganze Bewunderung gilt den Tierforschern, die den ­Beweis dafür präzis, wissenschaftlich sauber und statistisch ­einwandfrei erbracht haben.

Derart viele Piranhas ­zu fangen und in ein Versuchslabor zu ­pferchen – das war der leichteste Teil der Übung, nehme ich an. Schwieriger war es wohl, die ­satten Viecher auszusondern und nur die hungrigen in den Test ­zu nehmen. Ich vermute, dass das mittels Fragebogen geschah. ­Sicher gab es auch Testver­­­wei­­­ge­rer («Heute bitte nicht, ich habe Kopfweh»), die es laufend zu ­ersetzen galt.

Auch minderjährige und altersschwache Piranhas mussten ­wieder zurück in den Amazonas – ihre Teilnahme wäre ethisch nicht vertretbar gewesen.

Es wird gemunkelt, einige der hungrigen Fische hätten während des Tests ihre Artgenossen ­verspeist. Und einer habe den ­Versuchsleiter in den Finger ­gebissen. Doch das Forscherteam hat alle diese Schwierigkeiten ­tapfer gemeistert und trotzdem sauber gearbeitet. Chapeau!

Werbeaussagen sind bekanntlich immer zu 100 Prozent wahr. Deshalb glaube ich fest daran, dass schliesslich exakt 1000 Piranhas mit knurrenden Mägen im Test waren. Und nicht 997. Und auch nicht 1005.

Und das ist kein Märchen aus 1001 Nacht!