Schweizer Bauern wirtschaften in der Regel nicht ökologischer als ihre Berufskollegen im nahen Ausland, auch wenn die Schweizer Agrarlobby das Gegenteil behauptet (saldo 17/11). Diese Recherche­ergebnisse bestätigt nun eine neue vom Bundesamt für Landwirtschaft finanzierte Studie. Die Untersuchung des Büros Agrofutura aus Frick AG vergleicht die Gesetze und die Praxis des Umwelt- und Tierschutzes in der Landwirtschaft in der Schweiz mit ausgewählten europäischen Ländern. Ergebnis: Vom Pestizideinsatz bis zum Düngen schneiden deutsche, österreichi-sche und französische Landwirte eher besser ab als ihre Schweizer Kollegen. Im internationalen Vergleich ist auch das Grundwasser in der Schweiz eher stärker mit Pflanzenschutzmitteln belastet. saldo-Recherchen belegen diesen Sachverhalt (saldo 4/13). Einzig die Schweizer Tierschutzvorschriften sind klar strenger als die Richt­linien in den Vergleichsstaaten. Der Vollzug unterscheidet sich aber  je nach Kanton. Auch fehlten die Daten, die eindeutig zeigten, dass Schweizer Bauern das Tierwohl auch in der Praxis wahren.