Ein spezialisiertes Labor untersuchte die Wasserproben nach erwünschten Substanzen wie Kalzium und Magnesium. Andererseits nach den Schadstoffen Uran und Nitrat (siehe Unten «So wurde getestet» ). 

Uran kommt im Boden und im Wasser vor. Es schadet der Gesundheit – vor allem den Nieren und den Knochen. saldo bewertete den Urangehalt deshalb streng. Nitrat kommt ebenfalls in der Natur vor. Es gelangt vor allem über Dünger ins Wasser. Aus Nitrat können sich N-Nitrosaminverbindungen bilden. Die meisten dieser Verbindungen erweisen sich in Tierversuchen als krebserregend. 

Das Testresultat bei den gekauften Mineralwassern: Die beiden Erstrangierten sind die Eigenmarken von Volg und Spar. Sie enthielten keine der gesuchten Schadstoffe und vergleichsweise viel Kalzium und Ma­gnesium. Die Preisunterschiede sind viel grös­ser als die qualitativen Differenzen: 1,5 Liter Evian kosten Fr. 2.20. Das Coop-Prix-Garantie Wasser und das M-Budget-Wasser gibts für 25 Rappen. Die gleiche Menge Leitungswasser kostet in der Stadt Zürich laut Preisüberwacher 0,2 Rappen. 

Alle untersuchten Hahnen- und Mineralwasser halten die Schweizer Grenzwerte für Uran im Trinkwasser ein. Das aber nur deshalb, weil der Bund die Grenzwerte in mehreren Etappen von 2 auf 30 Mikrogramm pro Liter (µg/l) anhob. In Deutschland gilt ein Grenzwert von 10 µg/l.

Mineralwasser aus dem Wallis mit erhöhten Uranwerten

Von den gekauften stillen Mineralwassern überschreiten Aquella, Aproz und M-Budget den Wert von 2 µg/l. Sie stammen alle aus dem Kanton Wallis. Bei den Hahnenwasserproben enthielten drei mehr Uran, als in Deutschland erlaubt wäre.  Auch sie stammen aus dem Kanton Wallis, zwei aus St. Niklaus (10 µg/l) und eine aus Gampel (17 µg/l).

Eine sehr gute Note vergab saldo nur für Wasser ohne Uran. Ein «gut» erhielten noch Proben mit einem Gehalt von bis zu 2 µg/l. Mehr als 95 Prozent der eingesandten Wasserproben erfüllen diese Anforderung. Dieses Wasser ist laut deutschem Recht auch für Säuglinge geeignet.

Das Leitungswasser enthielt durchschnittlich 10,5 Milligramm Nitrat pro Liter – dreimal mehr als das Mineralwasser (siehe Vergleich Leitungs- und Mineralwasser rechts oben). Diese Werte sind aber nicht beunruhigend: In der EU gilt ein Grenzwert von 50 mg/l. Der Toleranzwert in der Schweiz liegt bei 40 mg/l. 

Nur 4 der 678 Proben überschritten diesen Toleranzwert: Proben aus Seewen SZ und Reiden LU lagen mit je 41 mg/l knapp darüber, 55 mg/l enthielt das eingesandte Wasser aus Neuenegg BE und 60 mg/l das aus Wolhusen LU. In den letzten beiden Fällen handelt es sich um Wasser aus privaten Quellen. Am meisten Nitrat beim gekauften Wasser fand das Labor bei Henniez (14 mg/l).

Farmer-Wasser aus der Landi hat am meisten Kalzium

Die gekauften Wasser enthalten durchschnittlich mehr Mineralstoffe als Hahnenwasser. Das Farmer-Wasser aus der Landi hat am meisten Kalzium, das Contrex-Wasser am meisten Magnesium.

Am wenigsten Mineralstoffe fand das Labor im Mineralwasser von ­Saskia aus dem Lidl – 3,5 mg Kalzium und 1 mg Magnesium pro Liter. Praktisch alle Leitungswasserproben enthalten mehr. Lidl schreibt dazu, das Saskia-Wasser sei gerade wegen seines niedrigen Gehalts an Mineralstoffen beliebt.

So wurde ­getestet

Ein spezialisiertes Labor in Deutschland untersuchte die Mineralwasser und die Hahnen­wasserproben auf ­folgende Substanzen:

Uran: Das Schwer­metall kann Nieren und Knochen schädigen.

Nitrat: Aus Nitrat können sich im Körper N-Nitrosaminverbindungen bilden. Die meisten dieser Verbindungen ­haben sich in Tierversuchen als krebserregend erwiesen. 

Kalzium und Magne­sium: Zwei der wichtigsten Stoffe in Mineralwasser. Der Körper braucht Magnesium für die Muskeln. Kalzium stärkt ­Knochen und Zähne. 

Resultate des Leitungswasser im Internet

678 Wasserproben haben die ­saldo-Leser eingeschickt. 

Unter www.saldo.ch/eP3855 sind die Resultate der Wasser­proben auf einer Karte übersichtlich dargestellt – aufgeteilt in «gute» (588), «genügende» (83) und «ungenügende» (7). Einfach auf die gewünschte Ortschaft klicken und schon werden die Re­sultate angezeigt. Wichtig: Die Proben sind nur der Postleitzahl der ­Gemeinde zu­geordnet, nicht den ­exakten Ent­nahmeorten. Für Leser ohne Internetzugang: Auskunft unter Telefon 044 253 83 30.