Menu Surprise - Tiere würden Öko kaufen
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Gesundheitstipp 8/2000
01.08.2000
Wenn Ratten wählen dürfen, ob sie Ökofutter fressen oder lieber das konventionelle, mit Kunstdünger und Gift erzeugte, dann entscheiden sie sich grundsätzlich für die Naturkost.
Das ist erstaunlich. Denn Biokost unterscheidet sich nach üblichen ernährungsphysiologischen Kriterien - Vitamine, Mineralstoffe, Nährwert - meist nicht von herkömmlicher Supermarktware. Sie sieht auch genauso aus.
Auch bei Hühnern und Kaninchen haben Wissenschaftler des Wiener In...
Wenn Ratten wählen dürfen, ob sie Ökofutter fressen oder lieber das konventionelle, mit Kunstdünger und Gift erzeugte, dann entscheiden sie sich grundsätzlich für die Naturkost.
Das ist erstaunlich. Denn Biokost unterscheidet sich nach üblichen ernährungsphysiologischen Kriterien - Vitamine, Mineralstoffe, Nährwert - meist nicht von herkömmlicher Supermarktware. Sie sieht auch genauso aus.
Auch bei Hühnern und Kaninchen haben Wissenschaftler des Wiener Instituts für ökologischen Landbau die Öko-Vorliebe entdeckt. Für die Gesundheit der Tiere ist sie gut: Bei Versuchen erlitten nur 3 Prozent der biogefütterten Ratten Totgeburten, gegenüber 8 Prozent ihrer konventionell ernährten Artgenossen. Bei den Kaninchen hatte die Biogruppe nur 13,6 Prozent Totgeburten, 32,4 Prozent die andere. Hühner, die biologisch picken durften, legten grössere Eier, die auch noch mehr Dotter hatten. Nach dem Ende des Eierlege-Versuchs schwenkten Hühner, die konventionelles Futter bekommen hatten, ebenfalls auf Biokost um.
Sie merkten den Unterschied selbst dann, wenn die Forscher die Futtertröge vertauschten. Das könnte am Geschmack liegen - schliesslich bevorzugen auch menschliche Feinschmecker wegen des höheren Genusswerts immer häufiger Biokost.
Aus der Tatsache, dass diese Kost messbar gesünder ist, müssten eigentlich weitreichende Konsequenzen folgen. Wenn man alle Lebensmittel im Tierversuch miteinander vergleichen würde, ehe man sie an Menschen verabreicht, müssten 98 Prozent des Angebots aus Läden und Supermärkten verschwinden. Denn in der Schweiz sind nur zwei Prozent des Angebots ökologische Waren. Leider.