Zucker im Urin: Was heisst das?

«Bei einem Check-up stellte der Arzt fest, dass ich zu viel Zucker im Urin habe. Die Blutwerte waren in Ordnung. Nun muss ich in einem Monat einen Zucker-Belastungstest machen. Ich mache mir Sorgen. Was bedeutet Zucker im Urin? Leide ich an Diabetes?»

Wenn der Zuckerwert im Urin erhöht ist, heisst das noch lange nicht, dass Sie Diabetes haben. Dies kann auch passieren, wenn Sie vor dem Untersuch reich­haltig gegessen haben – vor allem viel Kohlenhydrate und Zucker. Da Ihr Langzeit-Zuckerwert im Blut in Ordnung war, ist die Wahrscheinlichkeit klein, dass Sie einen Diabetes haben. (wo)


Ist der Wechsel zu Gliclazid gut?

«Seit acht Jahren lebe ich mit Diabetes Typ 2. Bis vor kurzem verschrieb mir der Arzt Diamicron. Jetzt bekomme ich Gliclazid Mepha. Ist dieses Medi­kament für mich wirklich geeignet?»

Ja. Ihr neues Medikament ist ein Generikum von Diamicron. Anders gesagt: Es enthält genau denselben Wirkstoff in der ­gleichen Menge. Das Gene­rikum wirkt gleich gut, kostet aber ­weniger. Da Sie mit dem Wirkstoff bisher Ihren Blutzucker gut im Griff hatten, spricht nichts dagegen, dabei zu bleiben. Sollte das Mittel später nicht mehr ­genügend nützen, kann ­Ihnen der Arzt zusätzlich das ­bewährte Metformin verschreiben. (wo)


Sind meine Blutzuckerwerte in Ordnung?

«Ich war nahe daran, an einem Diabetes zu erkranken. Deshalb begann ich, gesünder zu leben und viel weniger Süsses zu essen. Mein Langzeit-Blutzucker (HbA1c) beträgt mittlerweile 6 Prozent. Ist das in Ordnung?»

Ja. Es ist Ihnen gelungen, den Blutzucker ohne ein Medikament in den Griff zu bekommen. Ich empfehle Ihnen, sich auch ­weiterhin viel zu bewegen, Übergewicht abzubauen und sich gesund zu ernähren. Das heisst: Essen Sie viel Gemüse, ­Salat, Obst, Vollkorn-Produkte, Haferflocken, Nüsse und Fisch. (wa)


Hoher Blutzuckerwert: Muss ich Pillen nehmen?

«Ich muss bereits viele Medikamente schlucken, weil ich Rheuma habe. Nun ist mein Blutzuckerwert zu hoch. Brauche ich Pillen gegen Diabetes? Ich habe Angst, dass ich nun noch mehr Medikamente verschrieben bekomme, die mir nicht gut tun.» 

Nicht unbedingt. Versuchen Sie zuerst, den Blutzucker in den Griff zu bekommen, indem Sie gesünder leben. Dazu gehören viel Bewegung und eine gesunde Ernährung. Ihr Arzt kann Ihnen eine Ernährungsberaterin empfehlen, die auf Diabetes spezialisiert ist. Sie erklärt Ihnen genau, worauf Sie beim Essen achten müssen. Nach drei bis sechs Monaten prüft der Arzt den Blutzucker nochmals. Wenn die Werte dann besser sind, brauchen Sie ­keine Diabetes-Pillen. (wa)


Wie sicher ist das Insulin Tresiba?

«Ich habe Diabetes Typ 1. Der Arzt riet mir zum neuen Insulin Tresiba. Wie sicher ist dieses Mittel?»

Das ist noch nicht ganz klar. Dieses Insulin ist erst seit kurzem auf dem Markt. Deshalb weiss man nur ­wenig über die langfristigen Folgen. Die Behörden in den USA haben den Verkauf des Mittels vorläufig verboten, weil Tresiba die Gefahr von Herzinfarkten und Hirn­schlägen erhöhen könnte (siehe «Saldo» 15/2013). Ich empfehle ­Ihnen, bei einem bewährten Insulin zu bleiben, wenn Sie dieses Medikament gut vertragen. (wo)


Gibt es eine Alternative zu Galvumet?

«Seit zehn Jahren habe ich ­Diabetes Typ 2 und nehme dagegen das Medikament ­Galvumet. Mein Nüchtern-Blutzucker ist trotzdem ziemlich hoch. Der Langzeit-Blutzucker ist in Ordnung. Kann ich das Medikament wechseln?»

Ja. Der Arzt könnte Ihnen auch den bewährten Wirkstoff Metformin in der höchsten Dosis verschreiben. Das würde den Blutzucker noch stärker senken als das Kombi-Präparat Galvumet. Zudem sollten Sie versuchen, ein paar Kilos abzu­nehmen. (wo)


Habe ich wirklich Diabetes?

«Im Spital sagten mir die Ärzte, dass ich Diabetes hätte. Mein Nüchtern-Blutzucker beträgt 5,5 mmol pro Liter und der HbA1c-Wert 6 Prozent. Bedeuten diese Werte tatsächlich, dass ich zuckerkrank bin?» 

Nein. Der erste Wert – der Nüchtern-­Blutzucker – zeigt an, wie viel Zucker an einem bestimmten Morgen vor dem Frühstück im Blut ist. Erst Werte ab 7 deuten auf einen Diabetes hin. Der zweite Wert (HbA1c) zeigt den durchschnittlichen Blutzucker der letzten Wochen an. Bei diesem Langzeit-Blutzuckerwert spricht man bei Werten ab 6,5 Prozent von Diabetes. Am besten lassen Sie die Blutwerte später nochmals bei Ihrem Hausarzt über­prüfen. (wa)