Luftbefeuchter - Nur die zweitbeste Lösung
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saldo 2/2001
31.01.2001
Trockene Luft kann dem Wohlbefinden arg zusetzen. Luftbefeuchter sorgen für Abhilfe. Aber: Es gibt Alternativen.
Die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen sollte im Winter idealerweise 40 bis 55 Prozent betragen. Mit einem Hygrometer lässt sich messen, ob es in der Wohnung zu trocken oder zu feucht ist.
In schlecht isolierten Wohnungen können kalte Aussen-Ecken schon ab 60 Prozent Luftfeuchtigkeit zum idealen Nährboden für Schimmelpilze werden. Die Folge: Schäden an...
Trockene Luft kann dem Wohlbefinden arg zusetzen. Luftbefeuchter sorgen für Abhilfe. Aber: Es gibt Alternativen.
Die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen sollte im Winter idealerweise 40 bis 55 Prozent betragen. Mit einem Hygrometer lässt sich messen, ob es in der Wohnung zu trocken oder zu feucht ist.
In schlecht isolierten Wohnungen können kalte Aussen-Ecken schon ab 60 Prozent Luftfeuchtigkeit zum idealen Nährboden für Schimmelpilze werden. Die Folge: Schäden an Mobiliar und verunreinigte Atemluft, die allergische Reaktionen hervorrufen kann.
Viele Menschen leiden im Winter unter den Folgen von zu trockenen Räumen: Liegt die Luftfeuchtigkeit unter 30 Prozent, trocknen die Nasenschleimhäute aus, der Hals kratzt und das Infektionsrisiko für die Atemwege steigt. Eine weitere Folge: Beim Berühren metallischer Gegenstände wie Türfallen kann es zwicken. Ist die Luft zu trocken, baut sich die elektrostatische Aufladung der Oberflächen nicht genügend ab.
In normal beheizten und gelüfteten Wohnungen ist die Luftfeuchtigkeit in der Regel kein Problem. Der Wasserdampf, der beim Duschen, Baden und Kochen entsteht und von Pflanzen und Atemluft abgegeben wird, reicht für genügende Luftfeuchtigkeit.
Je mehr man lüftet, desto trockener wird die Raumluft
Wird die Wohnung zu stark geheizt und bleiben etwa Kippfenster dauernd offen, kann die Luft austrocknen. Dasselbe gilt bei undichten Fenstern. Grund: Feuchte Aussenluft kann die Luftfeuchtigkeit in den Räumen nicht erhöhen, denn kalte Luft nimmt weniger Wasser auf als warme. Daher gilt: Je mehr gelüftet wird, desto trockener ist die Raumluft.
Vor dem Kauf eines Luftbefeuchters sollte man prüfen, ob andere Massnahmen gegen eine zu trockene Luft helfen:
° Vermieden werden sollte die Dauerlüftung durch Kippfenster, offene Cheminéeanlagen oder WC-Abluftanlagen mit Dauerbetrieb. Sie verschwenden auch Heizwärme. Fenster und Türfugen sollten abgedichtet werden. Noch besser: Schlechte Fenster ersetzen, das senkt den Energieverbrauch. Mit dichten Fenstern genügt es, zwei- bis viermal pro Tag kurz zu lüften.
° Der Dampfabzug saugt viel Luft ab und sollte sparsam eingesetzt werden. Viele Dampfabzüge bilden, auch wenn sie nicht in Betrieb sind, ein Leck, aus dem viel Warmluft entweicht.
° Hilfreich sind Zimmerpflanzen. Vor allem der Papyrus kann viel Wasser verdunsten und so einen Luftbefeuchter ersetzen.
° Zu guter Letzt: Der gute alte Verdunster, der an Radiatoren gehängt wird, befeuchtet die aufsteigende warme Luft ohne Energieaufwand. Bei Niedertemperaturheizungen unter 50 Grad Celsius Wassertemperatur ist die Verdunstungsleistung jedoch sehr klein.
Armin Braunwalder, Jürg Nipkow
Luftbefeuchter - Verdampfer meiden
Es gibt drei Systeme von Luftbefeuchtern. Bei Verdunstern wird Luft mittels Ventilator an Fliessblättern vorbeigeführt und nimmt dabei Feuchte auf. Die Wärme für die Verdunstung wird der Luft entnommen. Die Raumluft kühlt sich dadurch ab (weniger als 1 Grad). Vernebler zerstäuben Wasser mechanisch ganz fein. Durch die Wärme aus der Luft verdunstet es sofort. Verdampfer erhitzen Wasser auf fast 100 Grad. Dadurch erfolgt auch ohne Luftbewegung eine starke Verdunstung. Die Verdampfungswärme liefert das heisse Wasser.
Alle Typen sollten mit Feuchteregler (Hygrostat) betrieben werden, um eine zu starke Befeuchtung zu verhindern. Die Einstellung sollte bei 45 bis 55 Prozent Feuchtigkeit liegen.
Wenn der Kauf eines Luftbefeuchters tatsächlich notwendig ist, sollte wegen des hohen Stromverbrauchs ein Verdampfer vermieden werden. Zu beachten ist, dass die Geräte unterschiedlich laut sind. Allergiker sollten auf die Luftfilterungsqualität achten.