Das Verdikt von über 1200 K-Tipp-Leserinnen und -Lesern ist eindeutig: 84 Prozent ärgern sich regelmässig über die langen Warteschlangen an SBB- und Post-Schaltern. Und mehr als die Hälfte (55 %) fordert in einer Online-Umfrage des K-Tipp ultimativ: SBB und Post sollen endlich mehr Schalter öffnen!

Beim K-Tipp melden sich denn auch laufend ­Leser, die sich über geschlossene Schalter und Warteschlangen ärgern. Drei Beispiele:


Zürich und Luzern: Zu wenige Schalter ­ge­öffnet. Die Zugpend­lerin Sigrid Schmitz aus dem luzernischen Greppen  berichtet: «In der Schlange stehen rund zwanzig Kunden. Doch von den elf Schaltern am Hauptbahnhof Zürich sind gerade mal deren fünf offen. Obwohl die Schlange weiter anwächst, bleiben die restlichen sechs Schalter geschlossen. Ich ärgere mich jedes Mal, wenn zu wenig SBB-Schalter besetzt sind. Dies passiert immer wieder aus­gerechnet zu Stosszeiten, wenn die meisten Passagiere unterwegs sind. Zürich ist eine Katastrophe. Luzern ist kaum besser.»


Basel: Mieser Service.  Josef Kuhn aus Do­mat/ Ems GR landete an einem Sonntag auf dem Basler Flughafen. Dort wollte er ein Billett nach Hause lösen. Doch der Schalter war geschlossen. «Mit der 100-Franken-Note, die ich dabei hatte, kann man den Billettautomaten nicht benutzen – dieser gibt ja nur maximal 20 Franken Retourgeld heraus», erinnert sich Kuhn.

Zum Glück hatte er noch einige Münzen dabei, die es ihm erlauben würden, ein Ticket für den Bus bis zum Bahnhof in Basel zu lösen. Er nahm an, dort könne man problemlos ein Billett am Schalter kaufen. Doch weit gefehlt: «Vor dem einzigen geöffneten Schalter standen etwa 15 Leute. Die meisten waren wohl Touristen. Nach ­einer Wartezeit von 20 Minuten rea­lisierte ich, dass es mindestens eine Stunde dauern würde, bis ich das Billett kaufen könnte.»

Josef Kuhn schaffte es schliesslich, bei Passanten Geld zu wechseln und so sein Billett an einem Automaten zu kaufen. Sein ­Fazit: «Für eine Stadt wie Basel mit ­einem inter­nationalen Flughafen ist der Service der SBB mies.»


Flüelen: Eingeschränk- te Öffnungszeiten. Nico Weiss (Name geändert) aus Bauen UR pendelt täglich mit dem Zug nach Zürich. Er muss deshalb früh aufbrechen und kommt erst spät abends nach Hause. «Die SBB-Schalterzeiten in Flüelen, aber auch in Altdorf sind so, dass ich werktags nie Gelegenheit habe, mein Abo am Schalter zu verlängern. Und die Wartezeiten an den Schaltern im Zürcher Hauptbahnhof und in Zürich-Stadelhofen sind eine ­Katastrophe.»


EU-Kommissarin: «Roaming ist Abzockerei»

«Diese Handygebühren, die Bürger zahlen mussten, sobald sie über die Grenze gingen, waren eine richtige Abzockerei», sagte EU-Kommissarin Viviane Reding im Interview mit der «Sonntags-Zeitung». Darum wurden die Roaming-Gebühren in der EU in den letzten Jahren auch schrittweise und deutlich gesenkt.

Nicht so in der Schweiz: Schweizer zahlen beim Telefonieren mit dem Handy im Ausland im Vergleich zu EU-Bürgern nach wie vor massiv mehr. Gemäss dem K-Tipp-Onlinezähler auf www.ktipp.ch waren es in den letzten eineinhalb Jahren über 430 Millionen Franken zu viel.


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