Vor ein paar Monaten feierte ich meinen 40. Geburtstag. Ich organisierte ein ­bescheidenes Fest und spekulierte auf tolle Geschenke. Vorbild war mein Bruder. Er hatte eine Frau aus Georgien geheiratet. Die georgischen Gäste schenkten dem Hochzeitspaar Goldmünzen.

 Leider habe ich keine solchen Freunde. Überhaupt wissen die meisten Leute nicht, wie man einem Vierzigjährigen eine kleine Freude bereitet: Ich bekam viele Weinflaschen. Und von einer Tante ein Sackmesser von Victorinox – Swiss made.

 Im Internet kursieren Geschichten, wie viele Menschenleben dank Victorinox-Messern gerettet wurden. Einem Kind soll einmal ein Bonbon im Hals stecken geblieben sein. Kein Problem: Ein anwesender Arzt zückte sein Sackmesser und führte erfolgreich einen sauberen Luftröhrenschnitt durch.

 Gerne wäre ich auch so ein Held. Aber ich bin schon zufrieden, wenn ich mit dem Korkenzieher meines neuen Messers die ­vielen Weinflaschen aufmachen könnte. Aber entweder flutscht der Korken in den Wein oder ich zerbrösle ihn in tausend Stücke.

 Immerhin. Ganz allein bin ich nicht mit meinem Problem. Auf der Website von Victor­inox zählt nämlich nicht etwa die Frage «Wie mache ich einen Luftröhrenschnitt» zu den meistgestellten Fragen, sondern «Wie gebrauche ich den Korkenzieher?»

 Der Rat von Victorinox: Man soll «den Korkenzieher vollständig eindrehen und den Korken gerade aus der Flasche ziehen». So viel hätte ich auch gewusst. Nur will das nicht gelingen. Vielleicht wäre ein sauberer Schnitt am Flaschenhals unterhalb des Zapfens doch die bessere Lösung.