Gipfeli mag ich, Milchkaffee auch. Und ich liebe grundsätzlich alle süssen Backwaren mit Konfitüre- oder Vanillefüllung. Sie ­ahnen es: Konsument Frenkel ist ein ­Schleckmaul. Das ist nicht gesund, denn ich habe Diabetes. Aber das ist eine andere Geschichte. Was ich definitiv nicht mag, sind dumme Ausreden. Und die gab es jetzt bei meinem Beck.

Seit einem Monat arbeite ich im Zürcher Oberland. Regelmässig gehe ich da in die ­Bäckerei. Vor kurzem lag auf der Theke ein Flyer mit dem Titel «Preiserhöhung per 1. Oktober». Alles wird beim Beck 10 oder 20 Rappen teurer: Spezial- und Kleinbrote, Canapés, Patisserien und Tortenstücke, ­Süssgebäck, Kuchen und Snacks, Kaffee­getränke. 

Die Begründung ist spannend. Von den Papierpreisen, dem Eurokurs, schlechten Ernten bis hin zu den «neuen Gesamtarbeitsverträgen für unsere Mitarbeitenden» ist alles daran schuld, dass mein Süssgebäck jetzt 20 Rappen mehr kostet.

Teurer Euro? Der Kurs zum Schweizer Franken ist seit fast vier Jahren nahezu ­konstant. Teurer Weizen? Ist in den vergangenen fünf Jahren nur um vier Prozent gestiegen. Teurer Zucker? Der Preis ist um über 40 Prozent gesunken. Teure Milch? In der Schweiz schwankt der Milchpreis etwa so stark wie die Entfernung des Mondes zur Erde: Grosse Ausschläge sind nicht zu befürchten. Das ist gut für die Erdenbewohner und für die Milchproduzenten. Und der ­teurere Gesamtarbeitsvertrag? Die Löhne sind seit 2015 fast gleich geblieben. 

Deutlich teurer geworden ist nur – Papier. Mein Spartipp: Keine Flyer mehr drucken.