Handy: So schonen Sie das Ferienbudget
Im Ausland mit dem Handy telefonieren und surfen kann Hunderte von Franken kosten. Es geht aber günstiger: Mit einer lokalen Prepaid-SIM-Karte sowie einem Billighandy ab 13 Franken.
Inhalt
saldo 12/2013
22.06.2013
Letzte Aktualisierung:
11.07.2013
Mirjam Fonti, cet
Viele Reisende sparen Geld mit dem Vergleichen von Flug- und Bahnkosten sowie Hotelpreisen. Doch beim Handy hört das Kostenbewusstsein auf. Das nutzen die Schweizer Telekomunternehmen aus – mit horrenden Auslandgebühren (saldo 7/12).
Selbst in den Nachbarländern Frankreich, Deutschland und Italien kann das Telefonieren zur Kostenfalle werden. Hohe Kosten kann man aber teilweise umgehen – mit Einstel...
Viele Reisende sparen Geld mit dem Vergleichen von Flug- und Bahnkosten sowie Hotelpreisen. Doch beim Handy hört das Kostenbewusstsein auf. Das nutzen die Schweizer Telekomunternehmen aus – mit horrenden Auslandgebühren (saldo 7/12).
Selbst in den Nachbarländern Frankreich, Deutschland und Italien kann das Telefonieren zur Kostenfalle werden. Hohe Kosten kann man aber teilweise umgehen – mit Einstellungen auf dem eigenen Handy (siehe Kasten). Oder mit dem Kauf eines günstigen Billig-Zweitgeräts und einer ausländischen SIM-Karte. Diese Karten sind notwendig, damit das Gerät im Mobilnetz funktioniert und eine Nummer hat.
Prepaid-SIM-Karte: Am meisten spart man beim mobilen Surfen
Wer im Ferienland eine Prepaid-SIM-Karte eines lokalen Anbieters kauft, spart viel Geld: Das zeigt eine Stichprobe von saldo. Fürs Telefonieren und Surfen im jeweiligen Land zahlt man so nur einen Bruchteil der Gebühren, die beim Roaming anfallen. Selbst Anrufe in die Schweiz sind mit dieser Variante fast immer günstiger (siehe Tabelle). Ruft man mit einem Sunrise- oder Orange-Abo aus Deutschland in die Schweiz an, kostet dies Fr. 1.70 pro Minute. Mit der SIM-Karte von simyo fallen für Anrufe ins Festnetz nur 15 Rappen an. Noch grösser sind die Einsparungen beim mobilen Surfen. Statt 2 Franken pro Megabyte (Orange) zahlt man etwa in Österreich mit Yess 5 Franken pro Gigabyte – und erhält zu einem Aufpreis von nur 3 Franken 1000 Mal mehr Datenvolumen.
Verkauft werden die Prepaid-SIM-Karten im Ausland meist durch Warenhäuser oder Kioske. Beim Kauf ist ein Ausweis nötig, weil die Personalien des Käufers aufgenommen werden. In der Regel ist die neu gekaufte Karte sofort einsetzbar. Nur in wenigen Ländern muss man mit einigen Tagen Wartezeit rechnen.
Wichtig: Das Telefonieren mit einer ausländischen Prepaid-SIM-Karte ist nur möglich, wenn das Handy für andere Telekomunternehmen nicht gesperrt ist (SIM-Lock). Wer unsicher ist, ob sein Gerät blockiert ist, kann bei seiner Schweizer Telekomfirma nachfragen. Nach Ablauf der Mindestvertragsdauer müssen die Firmen die Sperre lösen. Swisscom schafft nach eigenen Angaben per 1. Juli diese Sperre für Abokunden ab – nicht aber für Prepaid-Kunden.
Billighandys ab knapp 13 Franken erhältlich
Wer eine andere SIM-Karte in sein Handy legt, ist in dieser Zeit nicht mehr über die bisherige Nummer zu erreichen. Wer das vermeiden will, kann sich ein günstiges Zweithandy kaufen, in das man zwei SIM-Karten einsetzen kann – die bisherige schweizerische und die lokale aus dem Ferienland. Zum Beispiel das Nokia 101: Es kostet unter Abbo-shop.ch Fr. 35.85. So kann man mit der Billig-SIM-Karte im Ausland telefonieren, während man gleichzeitig dank der alten SIM-Karte über die gewohnte Nummer erreichbar ist.
Wem es nichts ausmacht, vom Ausland aus mit einer anderen Nummer zu telefonieren, kann im Media Markt das Samsung GT E1050 für Fr. 12.95 kaufen. Das Nokia 100 gibt es bei Microspot.ch für 29 Franken, das Sony Ericsson W350i unter Handyexpress.ch für 44 Franken (jeweils Platz für eine SIM-Karte). Die aktuellen Preise findet man unter Toppreise.ch.
Diese Handys sind nicht für Internetanwendungen gedacht, sondern fürs Telefonieren und SMS-Versenden. saldo prüfte die erwähnten Geräte: Menüführung und Benutzerfreundlichkeit waren bei allen drei Modellen vergleichbar.
Telefonieren im Ausland: Diese einstellungen sollten Sie kennen
Combox deaktivieren: Das Benützen der Combox im Ausland kann dreifach kosten: für den ankommenden Anruf, für die Weiterleitung an die Combox und für das Abhören im Ausland.
So deaktivieren Sie die Combox:
- Swisscom: ##004# und Anruftaste
- Sunrise: #145# und Anruftaste
- Orange: ##004# und Anruftaste
Combox wieder einschalten:
- Swisscom/Orange: **004*004186 und Ihre Handynummer sowie #
- Sunrise: *145#
Datenroaming ausschalten:
Viele Smartphones verbinden sich laufend automatisch mit dem Internet und laden im Hintergrund Daten herunter. Deswegen sollte man im Ausland das Roaming abschalten und nur aktivieren, falls man die Datenverbindung wirklich braucht. Abschalten ist einfach:
- Beim iPhone unter: Einstellungen › Allgemein › MobilesNetz › Datenroaming ausschalten
- Bei Android unter: Einstellungen › Weitere Einstellungen › Mobile Netzwerke › Daten-Roaming abstellen
- Gratis-WLAN finden: Kostenlos mit dem Smartphone ins Internet gelangt man via Gratis-Internetzugänge in Hotels oder öffentliche Gratis-WLAN-Hotspots. Diese kann man auch von zu Hause aus finden, etwa unter:
http://v4.jiwire.com/search-hotspot-locations.htm
www.hotspot-locations.com.