Handy-Navigation: Nicht alle Karten führen zum Ziel
Digitale Kartendienste verwandeln moderne Handys schnell in ein Navi-Gerät. Nur: Sie funktionieren oft übers Internet. Das wird vor allem im Ausland sehr teuer. Es gibt jedoch Programme, die ohne Internet ans Ziel führen.
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K-Tipp 11/2013
02.06.2013
Letzte Aktualisierung:
13.06.2013
Darko Cetojevic/ Christian Birmele
Handy statt Papierkarte: Smartphones bieten Gratisprogramme, die den richtigen Weg zu Adressen, Sehenswürdigkeiten oder Restaurants weisen. Die bekannteste heisst Google Maps. Aber aufgepasst: Um Wege und Kartendetails zu zeigen sowie Routen zu berechnen, benötigt Google eine Internetverbindung. Dabei werden Daten übermittelt. Und das geht ins Geld: Um jemanden eine Stunde lang zu lotsen, benötigt Google Maps auf einem iPhone bis zu 7 Megabyte (MB) Daten. Bei M-Budget...
Handy statt Papierkarte: Smartphones bieten Gratisprogramme, die den richtigen Weg zu Adressen, Sehenswürdigkeiten oder Restaurants weisen. Die bekannteste heisst Google Maps. Aber aufgepasst: Um Wege und Kartendetails zu zeigen sowie Routen zu berechnen, benötigt Google eine Internetverbindung. Dabei werden Daten übermittelt. Und das geht ins Geld: Um jemanden eine Stunde lang zu lotsen, benötigt Google Maps auf einem iPhone bis zu 7 Megabyte (MB) Daten. Bei M-Budget-Prepaid kostet eine solche Navigation somit rund 2 Franken. Noch teurer wird Google Maps im Ausland: In den USA zum Beispiel schlägt eine einstündige Navigation zum Orange-Standardtarif mit 105 Franken zu Buche.
Eine Alternative zu Google & Co. sind Kartendienste, die ohne Internetverbindung funktionieren (offline) – und somit keine Zusatzkosten verursachen. Dabei werden die gewünschten Karten zu Hause direkt aufs Handy geladen. Unterwegs werden sie dann ohne Internet angezeigt. Die Routen werden dabei auf dem Handy berechnet und das Navigieren erfolgt kostenfrei per Satellit (GPS).
Weitere Vorteile von Offline-Karten:
- Sie können den richtigen Weg auch bei schlechter oder fehlen-der Internetverbindung korrekt zeigen.
- Sie nutzen meistens das frei verfügbare Kartenmaterial von OpenStreetMap. Dieses funktioniert ähnlich wie die Enzyklopädie Wikipedia. Bei beiden das Kartenmaterial ständig aktualisiert.
- Sie sind vor allem in der Provinz teils genauer als die bekannten Karten von Google Maps und Apple.
Nachteile von Offline-Karten:
Sie brauchen viel Speicherplatz, weil alle Daten lokal auf dem Handy gespeichert werden. Eine einzige Karte kann schnell mehrere Hundert MB belegen. Das führt zu Problemen bei Handys wie dem iPhone, weil der Hersteller eine Erweiterung der Speicherkapazität verhindert.
Der K-Tipp hat in einem Praxistest die zehn meistverkauften Karten- und Navigationsprogramme für iPhone, Android und Windows Phone verglichen. Alle kosten maximal 11 Franken und funktionieren auch ohne Internetverbindung. Dafür wurden zehn Adressen und fünf Sehenswürdigkeiten im In- und Ausland gesucht. Für die Bewertung der Navigation liessen sich die Tester von den Programmen durch eine komplizierte Strecke in Zürich führen. Ausserdem wurden Bedienerfreundlichkeit, Kartenladezeiten und allfällige Abstürze bewertet. Als Testgeräte dienten HTC One, iPhone 4, iPhone 5, Samsung Galaxy S4 und Nokia Lumia 920.
Fazit des Praxistests:
- Wer sich vor allem im Auto lotsen lassen will und ein iPhone besitzt, wählt am besten Navfree GPS (siehe Tabelle).
- Für Android-Benutzer empfehlen sich GPS Navigation & Map +offline und OsmAnd + Karten & Navigation.
- Was Routenwahl und Sprachanweisungen betrifft, sind die Apps den
- bis zu 100 Franken teuren Spezialisten wie TomTom und Navigon ebenbürtig.
- Städtereisen: Besonders gut ist Citymaps 2Go. Praktisch: Bei Sehenswürdigkeiten kann man kurze Beschreibungen und Erklärungen abrufen.
- Die beste Lösung bietet Nokia mit seinem Gratis-programm Here Drive + Beta. Doch es funktioniert nur auf Nokia-Geräten.