Die Gemüsegläschen der Firma Hipp enthalten laut Angaben des Herstellers weder Farb- noch Konservierungsstoffe. Doch jetzt hat ein Labortest in den Gläschen der Sorten «Früh-Karotten mit Kartoffeln» und «Reine Früh-Karotten» Benzol nachgewiesen. Dieser Stoff kann schon in kleinen Mengen Krebs erregen. Migros verkauft die Gläschen für Fr. 1.45 pro Stück. Durchgeführt wurde der Test von der Fernsehsendung «Markt» des Norddeutschen Rundfunks. Auch im Rüeblibrei der Hersteller Holle und Alnatura fand das Labor Benzol. Der Test bestätigt eine Laboranalyse der Zeitschrift «Öko-Test» aus dem Jahr 2010, bei dem sich in 12 von 14 Gemüse­gläschen Benzol in Mengen von 1 bis 2,8 Mikrogramm pro Kilogramm fanden.


Brei immer zuerst in der Pfanne erhitzen

Laut der Sendung «Markt» entsteht das Benzol beim Herstellen der ­Babynahrung in der Fabrik. Die Hersteller erhitzen den Brei im geschlossenen Glas, um ihn zu sterilisieren. Wegen der Hitze entsteht Benzol aus Bestandteilen der Rüebli. Das Gift kann nicht in die Luft entweichen und bleibt im Babybrei. Wer seinem Baby Brei ohne Benzol geben will, sollte das Gemüse selber kochen – oder den Babybrei in der Pfanne erhitzen, dann verdunstet der giftige Stoff.

Die Firma Hipp räumt in einer Stellungnahme ein, der Babybrei enthalte «geringe Spuren» von Benzol, die für die Gesundheit aber nicht schädlich seien. Dennoch ­arbeite Hipp daran, den Benzol­gehalt zu minimieren. Holle sagt, das Benzol sei «unvermeidbar», denn es gebe keine Alternative zum Erhitzen des Breis. Klein­kinder würden aber mehr Benzol aus der Atemluft aufnehmen. Alnatura sagt, der Hersteller habe die Dauer der Sterilisierung in den letzten Jahren verkürzt und damit das Risiko der Benzolbildung ver­kleinert.