Nase: Stoppt Nasonex den üblen Geruch in der Nase?

«Meine Nase ist asymmetrisch und ich habe Polypen. Ausserdem verspüre ich einen unangenehmen Geruch. Dagegen nehme ich regelmässig Nasonex. Ist das eine gute Lösung?»

Ich würde zuerst andere Massnahmen versuchen. Nasonex enthält einen Stoff, der mit Kortison verwandt ist. Kortison kann die Haut dünner machen und die Immunabwehr bremsen. Versuchen Sie es mit ­Ingwertee, er kann gegen den unangenehmen Geruch nützen. Auch Nasenspülungen mit Salzwasserlösung oder zum Beispiel der Gencydo-Nasenspray von Weleda ­könnten helfen. Er enthält Zitronen- und Quittensaft. 

Haut: Brennnesseltee für eine sanfte Haut?

«Ich habe gelesen, Brennnesseltee sei gut für die Haut. Verträgt sich der Tee mit meinem Blutdruckmittel Zanidip?»

Das ist unklar. Brennnesseltee lässt den Körper mehr Flüssigkeit ausscheiden. ­Dadurch wirken manche Medikamente nicht mehr gleich stark. Ab und zu eine ­Tasse Brennnesseltee schadet nicht, aber Sie sollten nicht täglich drei Tassen davon trinken. Ausserdem trinken Sie den Tee gegen Hautunreinheiten, die sollten mit Ihren 80 Jahren sicher kein Problem mehr sein. 

Cholesterin: Hilft rote Reishefe gegen hohes Cholesterin?

«Ich habe zu viel Cholesterin. Dagegen verschrieb mir der Arzt Medikamente. Doch davon bekam ich Muskelschmerzen. Jetzt nehme ich rote Reishefe. Kann ich so weiterfahren?»

Nein. Rote Reishefe ist in der Schweiz nicht zugelassen. Der Wirkstoff darin ist chemisch identisch mit einem synthetischen Cholesterinsenker. Dieser kann ebenfalls Muskelschmerzen verursachen. Anders als beim Medikament wissen Sie bei der Reishefe aber nicht genau, welche Dosis Sie nehmen. Zudem kann sie die Leber schädigen. Viele Reishefe-Produkte enthalten ein Pilzgift, das schlecht für die Nieren ist. Vielleicht führt eine Wechselwirkung mit einem ­anderen Medikament zu Ihren Beschwerden. Manchmal verschwinden die Muskelschmerzen, wenn man die Tabletten abends statt morgens schluckt. 

Herz: Natürliches Mittel gegen Herzflimmern?

«Bereits zweimal musste ich wegen Vorhofflimmern am Herzen ins Spital. Jetzt soll ich den Blutverdünner Xarelto nehmen. Kann ich stattdessen ein pflanzliches Mittel ausprobieren?»

Nein, das sollten Sie nicht tun. Halten Sie sich an den Rat Ihres Arztes und ­nehmen Sie Xarelto mindestens ein bis zwei Monate lang. Wenn Sie bis dahin kein Vorhofflimmern hatten, können Sie mit ­Ihrem Arzt diskutieren, ob Sie Xarelto absetzen dürfen. Es gibt Pflanzenextrakte, die bei Herzrhythmusstörungen in Frage kommen, zum Beispiel Crategus Urtinktur. Auch natürliche Mittel wie Omega-3-­Fischölkapseln und Knoblauch verdünnen das Blut leicht. Ob diese Präparate bei ­Ihnen sinnvoll sind, sollten Sie mit Ihrem Arzt klären.