Für viele wird der Strom teurer
Eine Stichprobe des K-Tipp zeigt: Einige Haushalte zahlen im Jahr 2019 für den Strom über hundert Franken mehr, andere mehr als hundert Franken weniger.
Inhalt
- Tabelle Strompreise
- Alle Strompreise des Vergleichs
K-Tipp 15/2018
18.09.2018
Letzte Aktualisierung:
20.11.2019
Gery Schwager
Der Verband der Elektrizitätsunternehmen spricht nicht gerne Klartext: Für das Jahr 2019 sei «gesamtschweizerisch mit sich seitwärts bewegenden Strompreisen» zu rechnen, teilte er Ende August mit. Was er damit sagen will: Der Durchschnittspreis für Strom verändert sich kaum. Nach Berechnungen der Eidgenössischen Elektrizitätskommission Elcom liegt er nächstes Jahr für einen durchschnittlichen Haushalt, der 4500 Kilowattst...
Der Verband der Elektrizitätsunternehmen spricht nicht gerne Klartext: Für das Jahr 2019 sei «gesamtschweizerisch mit sich seitwärts bewegenden Strompreisen» zu rechnen, teilte er Ende August mit. Was er damit sagen will: Der Durchschnittspreis für Strom verändert sich kaum. Nach Berechnungen der Eidgenössischen Elektrizitätskommission Elcom liegt er nächstes Jahr für einen durchschnittlichen Haushalt, der 4500 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr verbraucht, bei 20,5 Rappen pro 1 kWh. Aktuell sind es 20,4 Rappen. Die mittleren Jahreskosten bleiben also bei rund 920 Franken.
Allerdings schliesst ein konstanter Durchschnittspreis Auf- und Abschläge bei den einzelnen Elektrizitätswerken nicht aus. Der K-Tipp klärte bei 50 Stromlieferanten ab, ob die angeschlossenen Haushalte nächstes Jahr für den Standardstrom mehr oder weniger zahlen müssen als jetzt. Resultat: 25 Mal wird es teurer, 23 Mal günstiger und 2 Mal ändert sich nichts.
Über die grösste Preissenkung dürfen sich in der Stichprobe Haushalte im Versorgungsgebiet der Centralschweizerischen Kraftwerke AG freuen (siehe Tabelle im PDF). Sie zahlen im kommenden Jahr 116 Franken weniger. Am anderen Ende der Tabelle steht das Elektrizitätswerk Steckborn TG, das vom typischen Haushalt 104 Franken mehr verlangt.
Zürcher EKZ: Auf Gewinn getrimmt
Grossen Einfluss auf die Tarife haben die Politiker. Das zeigt sich aktuell im Kanton Zürich. Die Regierung will das kantonale Elektrizitätswerk EKZ dazu verpflichten, künftig «einen angemessenen Gewinn» anzustreben und davon einen «angemessenen Anteil» dem Kanton abzuliefern. Das ist nichts anderes als die Einführung einer versteckten Steuer, die sich in höheren Stromtarifen niederschlagen dürfte. Heute muss das Werk nur «selbsttragend geführt» sein, also keinen Gewinn erwirtschaften. Mit 14,76 Rappen pro 1 kWh hat das EKZ aktuell denn auch den tiefsten Haushaltstromtarif aller 50 Stromversorger der K-Tipp-Stichprobe.