Für Singles ist die Migros am günstigsten
Wer Lebensmittel in kleinen Mengen kaufen will, geht am besten in die Migros. Coop und Spar sind deutlich teurer. Aldi, Denner und Lidl haben kaum Kleinpackungen im Angebot.
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K-Tipp 18/2010
31.10.2010
Letzte Aktualisierung:
02.11.2010
Marco Diener
Das Angebot von Coop ist meist günstiger», behauptet die «Coop-Zeitung» in der Ausgabe von letzter Woche. Zum gegenteiligen Schluss kommt jeweils das «Migros-Magazin». Der Grund: Die beiden Grossverteiler wenden für ihre Preisvergleiche unterschiedliche Methoden an. Jeder macht, was ihm nützt.
Deshalb stellt auch der K-Tipp Preisvergleiche an. Und zwar in Bereichen, wo es tatsächlich noch grosse Preisunterschiede gibt – diesma...
Das Angebot von Coop ist meist günstiger», behauptet die «Coop-Zeitung» in der Ausgabe von letzter Woche. Zum gegenteiligen Schluss kommt jeweils das «Migros-Magazin». Der Grund: Die beiden Grossverteiler wenden für ihre Preisvergleiche unterschiedliche Methoden an. Jeder macht, was ihm nützt.
Deshalb stellt auch der K-Tipp Preisvergleiche an. Und zwar in Bereichen, wo es tatsächlich noch grosse Preisunterschiede gibt – diesmal bei Lebensmitteln in Kleinpackungen.
Diese sind für Alleinstehende und Kleinhaushalte praktischer als Grosspackungen. Denn der Inhalt von angebrochenen Grosspackungen kann rasch feucht werden, austrocknen oder verderben.
Auffallend: Denner und Lidl, vor allem aber Aldi haben kaum Kleinpackungen im Sortiment. Sei es, weil die Kundschaft nicht danach verlangt, sei es, weil die Discounter die Lebensmittel in Grosspackungen günstiger anbieten können.
Bleiben also noch Coop, Migros und Spar. Und hier ist der Befund des Preisvergleichs eindeutig:
- Die Migros ist am günstigsten. Für den ganzen K-Tipp-Warenkorb mit 40 Produkten zahlt der Kunde hier Fr. 75.65.
- Bei Coop kostet der gleiche Warenkorb Fr. 83.46. Das sind 10 Prozent mehr.
- Spar hat nur gut zwei Drittel der 40 Produkte im Sortiment. Sie kosten 17 Prozent mehr als in der Migros.
Bei Billiglinien keine Kleinpackungen
Beim Vergleich von Coop und Migros fällt auf: Beide Detailhändler bieten in ihren Billiglinien Prix Garantie und M-Budget keine Kleinpackungen an. Bei den Eigenmarken sieht es anders aus: Hier hat die Migros ein grosses Angebot an Kleinpackungen, bei Coop ist dieses Angebot kleiner.
Wer bei Coop also Lebensmittel in Kleinpackungen kaufen will, muss häufig zu Markenware greifen, zuweilen auch zu Bio- oder Havelaar-Produkten. Das erklärt den Mehrpreis von 10 Prozent gegenüber der Migros.
Zwei krasse Beispiele: Die Silberzwiebeln von Chirat im 125-g-Glas kosten bei Coop Fr. 2.10. Bei der Migros kosten Silberzwiebeln nicht einmal die Hälfte. Und den 250-ml-Schokoladedrink der Marke Ovomaltine verkauft Coop für Fr. 1.80. Die Migros verlangt für ihren Schokoladedrink nur einen Drittel.
Coop schreibt zum Preisvergleich des K-Tipp: «Im Zentrum stehen die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kundschaft. Was Kleinhaushalte anbelangt, zeigt sich, dass diese qualitativ hochwertige Produkte besonders schätzen.»
Deshalb gestalte Coop das Sortiment entsprechend. Spar verzichtete auf eine Stellungnahme, weil die Produkte nicht vergleichbar seien. Es gebe grosse Unterschiede zwischen den Produkten, «zum Beispiel beim Fruchtanteil in der Konfitüre».
Übrigens: Die Preise von Lebensmitteln in Kleinpackungen sind generell hoch. Ein Beispiel: 500 g Mehl kosten in der Migros Fr. 1.10, bei Coop sogar Fr. 1.50. Wer hingegen ein ganzes Kilo kauft, zahlt nur 90 Rappen beziehungsweise 1 Franken. Und dies für die doppelte Menge.