Ein E-Mail verschicken, in Suchmaschinen recherchieren, Filme ­streamen oder Fotos in eine Cloud ­laden – all das braucht Strom. Die Daten ­rasen durch kilometerlange Leitungen und landen auf den Servern von riesigen Rechenzentren. Um diese Anlagen zu ­kühlen, sind ebenfalls enorme Mengen an Energie nötig. Die Firma SAP mit Sitz in Walldorf (D) zum Beispiel verbraucht laut dem Dokumentarfilm «Stromfresser Internet» in ­einem einzigen ihrer Rechenzentren so viel Strom wie mehrere kleinere Städte ­zusammen. SAP ist der grösste europäische Softwarehersteller. 

Wäre das Internet ein Land, hätte es den sechstgrössten Stromverbrauch der Welt. Alle 18 Monate verdoppelt sich der Datenverkehr. Entsprechend steigt der ­Bedarf an Energie. «Stromfresser Internet» zeigt, welche Umweltprobleme der Betrieb des Internets verursacht – und wie sie zu lösen wären. Denn Fakt ist: Für die ­Strom­produk­tion braucht es Ressourcen wie Öl, Kohle oder Gas. Dabei entsteht klima­schädliches CO2. 

Klimafreundlicher ist Strom aus erneuerbaren Energien. Die Filmemacher besuchen in Norwegen eines der grössten Rechen­zentren der Welt. Im skandinavischen Land stammt Strom fast vollständig aus Wasser- oder Windkraft. Im deutschen Schleswig-­Holstein entsteht gerade ein Rechen­zentrum, das ausschliesslich mit Energie aus Windkraft betrieben wird. 

Die grossen US-Internetfirmen reagieren unterschiedlich auf das Stromproblem. ­Apple verwendet für seine Server laut Film 80 Prozent erneuerbare Energie, Google und Facebook nur zur Hälfte. Amazon dagegen nutzt grösstenteils klimaschädlichen Strom. 

«Stromfresser Internet – Die Schattenseiten der Digitalisierung», ein Film von Louis Saul,  28 Minuten, ZDF 2018 

Der Film ist zu sehen unter Saldo.ch/stromfresser