Die deutsche TV-Moderatorin Mirjam Pielhau litt an Brustkrebs. Als die Chemotherapien nicht mehr an­schlugen, setzte sie ihre Hoffnung auf das an­gebliche Wundermittel GcMAF. Sie hatte im ­Internet entsprechende Studien gefunden. GcMAF half nicht. Pielhau starb 2016. 

Die Studien schienen seriös. Sie waren es aber nicht, wie der Film «Fake Science» zeigt. Laut Experten enthalten die Unter­suchungen viele Fehler und hätten nie ­veröffentlicht werden dürfen. Mehrere ­Arbeiten zum Mittel waren in Pseudo-Fachzeitschriften erschienen, die wissenschaf­t­liche Standards miss­achten. Viele dieser Zeitschriften gehören zum Verlag «Science Publications» aus ­Dubai. Die Filmemacher wollten ­be­weisen, wie fragwürdig der Verlag ­vorgeht. Für ­diesen Zweck bastelten sie zwei ­eigene, unsinnige Studien zusammen. Beide Arbeiten publizierte der Verlag. 

Das Problem: Wissenschafter ­stehen ­unter Druck. Sie müssen Studien veröffentlichen, um Fördergelder zu bekommen. Fragwürdige Fachjournale nutzen das aus. Seriöse Zeitschriften prüfen die Studien vor der Veröffentlichung gründlich. «Fake-­Ver­lage» dagegen publizieren Arbeiten oft ­ungeprüft – und gegen hohe Gebühren. 

Die Folge: Es erscheinen immer mehr mangelhafte oder falsche Studien, etwa zu angeblich unschädlichen Zigaretten oder zum angeblich nicht existierenden Klimawandel. Sie werden von Politikern, Unternehmen und Interessensgruppen gern ­zitiert. Das zerstört das Vertrauen in seriöse Studien. Laut Film veröffentlichten schon mehr als 5000 deutsche Wissenschafter ­Arbeiten in solchen pseudowissenschaftlichen Verlagen. Der Film ist zu sehen unter Saldo.ch/falschestudien

«Fake Science. Die Lügenmacher». Ein Film von Svea Eckert und Peter Hornung. 28 Minuten, ARD 2018.