Es ginge auch mit weniger Uran
Mineralwasser enthalten Uran – auch solche aus dem Ausland. Störend: Die Hersteller filtern das Schwermetall nicht aus dem Wasser, obwohl das technisch möglich wäre.
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K-Tipp 12/2012
10.06.2012
Letzte Aktualisierung:
11.06.2012
Beat Camenzind
Schweizer trinken pro Jahr durchschnittlich 111 Liter Mineralwasser. Ein Drittel davon stammt aus dem Ausland. Wie bei Schweizer Produkten (siehe K-Tipp 10/12) fehlt auch bei ausländischen Mineralwassern auf der Etikette ein Hinweis auf den Urangehalt.
Der K-Tipp liefert deshalb auch die Uranangaben zu den bekanntesten Mineralwasser-Marken aus dem Ausland. Die Werte ermittelten Labortests von K-Tipp, &laq...
Schweizer trinken pro Jahr durchschnittlich 111 Liter Mineralwasser. Ein Drittel davon stammt aus dem Ausland. Wie bei Schweizer Produkten (siehe K-Tipp 10/12) fehlt auch bei ausländischen Mineralwassern auf der Etikette ein Hinweis auf den Urangehalt.
Der K-Tipp liefert deshalb auch die Uranangaben zu den bekanntesten Mineralwasser-Marken aus dem Ausland. Die Werte ermittelten Labortests von K-Tipp, «Saldo» und «Gesundheitstipp». Fakt ist: Der Urangehalt im Wasser bleibt über Jahre hinweg ziemlich konstant. Die in der Tabelle rechts aufgeführten Werte decken sich mit denjenigen von Untersuchungen in Deutschland.
Schweiz plant neuen Grenzwert
Das Problem beim Uran: Nimmt der Körper über längere Zeit viel davon auf, kann das Schwermetall Nieren, Hirn und Knochen schädigen. In Deutschland darf für Babynahrung beworbenes Mineralwasser pro Liter höchstens 2 Mikrogramm Uran enthalten. Für Trinkwasser sind es 10 Mikrogramm. In der Schweiz ist für Trinkwasser ein Wert von 30 Mikrogramm geplant. Experten raten, so wenig Uran wie möglich zu konsumieren.
Für die Abfüller von Mineralwasser wäre es möglich, das Uran im Wasser zu reduzieren. Das Bundesamt für Gesundheit hat die Wirksamkeit mehre- rer Methoden in einer Studie belegt: Filtration durch Sand oder chemische Verfahren. Mit der Filtermethode lassen sich 99 Prozent des Schwermetalls eliminieren.
Gesetzliche Vorgaben eingehalten
Trotzdem wollen Mineralwasserproduzenten nichts ändern. Nestlé sagt, das Wasser könne man problemlos trinken, und die gesetzlichen Vorschriften würden eingehalten. Im Übrigen enthalte Perrier laut eigenen Messungen nur 3, nicht 4 Mikrogramm Uran. Danone (Badoit) wollte sich nicht zum Thema äussern.
Im Wasser von Coop und Migros (Termen bzw. Aproz) wurden pro Liter
8 und 9 Mikrogramm Uran festgestellt – das Filtern aber ist ebenfalls kein Thema. Beide sagen, der Konsum des Wassers sei unbedenklich. Die Mineralwasser-Firmen verweisen auf die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation.
Uranwerte stimmen
Der K-Tipp hat in Ausgabe 10 den Uran-gehalt von Schweizer Mineralwasser veröffentlicht. Einige der Angaben waren Eigendeklarationen der Produzenten. Ein Nachtest hat diese Angaben nun bestätigt.
Zusätzlich hat der K-Tipp zwei weitere Schweizer Wasser im Labor untersucht:
Valser Silence: kein Uran Calanda Aqua: 1,6 Mi-krogramm Uran/Liter