Laufschuhe: Die Verkäufer brauchen noch Training
Gute Beratung ist Glückssache. Das zeigt eine Stichprobe des «Kassensturz».
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K-Tipp 08/2018
24.04.2018
Letzte Aktualisierung:
20.11.2019
Thomas Vonarburg
Für Läufer ist die Wahl der richtigen Joggingschuhe zentral. Der «Kassensturz» wollte deshalb wissen, wie gut die Verkäufer in Sportgeschäften ihre Kunden beraten. Dafür schickte er einen Jogger und eine Joggerin unabhängig voneinander in sechs Innerschweizer Sportgeschäfte. Vier davon waren Filialen grosser Sportketten, zwei waren Fachhändler. Der Mann behauptete, mit dem Joggen beginnen zu wollen, die Frau gab sich als erfahrene ...
Für Läufer ist die Wahl der richtigen Joggingschuhe zentral. Der «Kassensturz» wollte deshalb wissen, wie gut die Verkäufer in Sportgeschäften ihre Kunden beraten. Dafür schickte er einen Jogger und eine Joggerin unabhängig voneinander in sechs Innerschweizer Sportgeschäfte. Vier davon waren Filialen grosser Sportketten, zwei waren Fachhändler. Der Mann behauptete, mit dem Joggen beginnen zu wollen, die Frau gab sich als erfahrene Läuferin aus, die für einen Halbmarathon trainiere. Beide liessen sich in den Läden beraten. Unter anderem wollten sie wissen, ob die Verkäufer die individuellen Bedürfnisse, Erfahrungen und Ziele des Kunden seriös abklären und ob sie die Füsse exakt ausmessen.
Der Anfänger bekam einen Gelände-Schuh
Die Bedarfsanalysen waren oft mangelhaft. Nicht gestellt wurden entscheidende Fragen wie: Wie oft joggen Sie? Auf welchem Untergrund wollen Sie laufen, und hatten Sie schon einmal Beschwerden? Insgesamt ein «ungenügend» bekamen Athleticum in Emmenbrücke LU und die SportXX-Filiale in Stans NW. Zum Teil wurden unpassende Schuhe empfohlen. So bekam der angebliche Jogging-Anfänger beispielsweise einen Schuh fürs Gelände statt einen normalen Laufschuh. «Sehr gut» schnitten dagegen SportXX Ryffel Running in Ebikon LU und Wirth Sport in Luzern ab. In diesen Läden stimmte fast alles.
Die Ergebnisse decken sich mit einer Stichprobe der Zeitschrift «Gesundheitstipp» vor zwei Jahren (Ausgabe 4/16). Schon damals nahmen sich einige Verkäufer kaum Zeit für die Kunden und interessierten sich zu wenig für ihren persönlichen Laufstil.