Bücher: Der grosse Tomatenbetrug
Der französische Journalist Jean-Baptiste Malet wollte wissen, wie Tomatenkonserven produziert werden. Was er herausfand, ist schockierend.
Inhalt
Gesundheitstipp 09/2018
12.09.2018
Andreas Gossweiler
Tomaten aus dem sonnigen Italien – so stellt man sich den Inhalt der Tomatenkonserven vor. Doch mit der Realität hat das oft wenig zu tun. Denn heute stammen die meisten Industrietomaten aus China. Jean-Baptiste Malet, ein Journalist aus Frankreich, wollte genauer wissen, wie man Tomaten anbaut und verarbeitet. Für seine Recherchen reiste Malet rund um die Welt.
Dabei fand er Erschreckendes heraus. In China sah er, wie Kinder und Zwangsarbeiter bei br&...
Tomaten aus dem sonnigen Italien – so stellt man sich den Inhalt der Tomatenkonserven vor. Doch mit der Realität hat das oft wenig zu tun. Denn heute stammen die meisten Industrietomaten aus China. Jean-Baptiste Malet, ein Journalist aus Frankreich, wollte genauer wissen, wie man Tomaten anbaut und verarbeitet. Für seine Recherchen reiste Malet rund um die Welt.
Dabei fand er Erschreckendes heraus. In China sah er, wie Kinder und Zwangsarbeiter bei brütender Hitze Tomaten pflücken. Er besuchte Fabriken, die das Gemüse zu Konzentrat verarbeiten. Und in Süditalien sah er, wie Lieferungen aus China zu Tomatenkonserven «Made in Italy» verarbeitet werden.
Den Produzenten wirft Malet systematischen Betrug vor. In China konnte er beobachten, wie die Hersteller von Tomatenkonserven billige Zutaten wie Stärke und Farbstoffe beimischen. Tomatenkonzentrat für den afrikanischen Markt besteht laut Malet nur zur Hälfte aus Tomaten, zur anderen Hälfte aus Soja oder Karottenpulver.
Das Resultat seiner Recherchereisen hat Jean-Baptiste Malet in ein spannendes Buch gepackt. Seine Kritik an der «Agro-Mafia», wie er die Tomatenindustrie nennt, hat der Journalist mit gründlichen Recherchen solide abgestützt. Sein Bericht über das harte Leben der verarmten Feldarbeiter geht unter die Haut.
Sehr empfehlenswert
Jean-Baptiste Malet: «Das Tomatenimperium», Eichborn Verlag, ca. Fr. 29.–