Bei Swiss checken es viele nicht
7 von 10 Passagieren sind von den Check-in-Automaten der Swiss überfordert. Das zeigt eine Stichprobe des K-Tipp.
Inhalt
K-Tipp 13/2009
15.08.2009
Letzte Aktualisierung:
18.08.2009
Isabelle Meier
Der K-Tipp war zwei Mal drei Stunden vor Ort und hat gezählt: Von 100 Passagieren, die an diesem Mittwoch- und Donnerstagmorgen die 32 Self-Check-in-Automaten benutzten, haben 28 ohne Hilfe eingecheckt, 56 haben es versucht, mussten nach einigen Minuten aber Hilfe beiziehen, und 16 haben es erst gar nicht alleine versucht. Bei Familien und Gruppen wurde die Zeitlimite von 9 Minuten fast immer überschritten – das System stellt dann automatisch ab, und man muss mit dem Einchecke...
Der K-Tipp war zwei Mal drei Stunden vor Ort und hat gezählt: Von 100 Passagieren, die an diesem Mittwoch- und Donnerstagmorgen die 32 Self-Check-in-Automaten benutzten, haben 28 ohne Hilfe eingecheckt, 56 haben es versucht, mussten nach einigen Minuten aber Hilfe beiziehen, und 16 haben es erst gar nicht alleine versucht. Bei Familien und Gruppen wurde die Zeitlimite von 9 Minuten fast immer überschritten – das System stellt dann automatisch ab, und man muss mit dem Einchecken wieder von vorne beginnen.
Viele Passagiere brauchen Hilfe
Jüngere Leute hatten mit dem Self-Check-in keine Mühe. Michelle Flury und Joel Maurer aus Oftringen AG etwa benötigten für ihren Flug mit Air Portugal keine Hilfe: «Es hat problemlos geklappt», so Flury. Peter Degen und sein Freund Vy mussten hingegen das Hilfspersonal beiziehen: «Wir hatten Probleme, zwei Sitze nebeneinander zu buchen», so Degen.
Ein älterer Herr aus Indien hatte noch mehr Mühe: Mit Touch-Screen nicht vertraut, suchte er erfolglos eine Tastatur. Gar nicht erst versucht hat es ein Mann aus Düsseldorf: «Sie machen das für mich», sagte er zur Swiss-Angestellten, die den Passagieren beim Einchecken hilft. Statt freundlicher Check-in-Angestellter warten seit Anfang August 32 Automaten in der Abflughalle auf die Swiss-Passagiere. Economy-Reisende bei Swiss und ihren Partnern Lufthansa, Austrian Airlines, SAS, Blue 1, SMI, TAP, LOT, Adria Airways und Croatia Airlines müssen selber einchecken. Ausgenommen sind Reisende mit Charterflügen, die sich nicht an den Automaten einchecken können.
Hilfspersonal bis Ende Oktober
Laut Swiss-Schichtleiterin Daniela Käser reagieren viele Passagiere abweisend auf die Automaten. Sie hätten Angst, sich auf eine falsche Destination einzuchecken. Das ist aber laut Käser gar nicht möglich. Hilfspersonal in dieser Anzahl steht den Passagieren noch bis Ende Oktober zur Verfügung – so lange dauert die Versuchsphase.
Das muss man beim Einchecken beachten:
- Wenn der Check-in-Vorgang nicht innerhalb von 9 Minuten abgeschlossen wird, stellt das System ab, und man muss von vorne beginnen. Besonders für Familien ist dies zu knapp. Gegenüber dem K-Tipp sagt Swiss, diese Zeitspanne werde verlängert. Das könne allerdings noch ein bis zwei Monate dauern.
- Wer zwei Minuten lang den Bildschirm nicht berührt, fliegt ebenfalls raus: Der Vorgang muss neu gestartet werden.
- Nachdem sich die Passagiere durch das Self-Check-in gekämpft haben, müssen sie nochmals Schlange stehen, um ihr Gepäck aufzugeben.
- Man kann an den Automaten nur unter den drei Spachen Deutsch, Englisch und Französisch wählen.
- Zu Spitzenzeiten stehen zu wenig Automaten zur Verfügung. Zudem kommt es wegen Papiermangel häufig zu Abstürzen der Geräte. Vor USA-Flügen etwa bilden sich deshalb vor den verbliebenen Check-in-Schaltern (neu: Helpdesks) lange Schlangen.
So funktionierts
- Wählen Sie zuerst die Fluggesellschaft aus (Swiss, Lufthansa, Austrian Airlines, SAS, Blue 1, SMI, TAP, LOT, Adria Airways oder Croatia Airlines) .
- In einem zweiten Schritt müssen Sie sich identifizieren . Das ist auf drei Arten möglich: Sie können sich entweder mit Ihrer E-Ticket-Nummer, dem Barcode auf Ihrem elektronischen Ticket oder dem Pass bzw. der Identitätskarte identifizieren. Halten Sie anschliessend je nach Wahl Ihren Pass oder Ihre ID unter das Lesegerät oder tippen Sie die E-Ticket-Nummer ein.
- Anschliessend erscheint Ihre Flugbuchung auf dem Bildschirm. Falls Sie sich mit dem Pass identifiziert haben, müssen Sie Ihre Destination und den Flug auswählen.
- Fügen Sie weitere Passagiere, mit denen Sie zusammen reisen, hinzu . Dazu klicken Sie auf «zusätzlicher Passagier». So können Familien, Paare und Gruppen gleichzeitig eingecheckt werden. Für jedes Gruppenmitglied muss die E-Ticket-Nummer eingegeben oder der Pass eingelesen werden.
- Geben Sie die Anzahl Gepäckstücke für jedes Guppenmitglied ein.
- Wählen Sie nun auf dem Sitzplan einen Platz aus (grün = verfügbar). Für Paare, Gruppen und Familien hat das System – falls Sie zusammen gebucht haben – automatisch Plätze nebeneinander reserviert. Diese sind für andere Passagiere gesperrt. Falls vorhanden, können Sie nun Ihre Meilenkarte eingeben.
- Zum Schluss werden Gepäcketiketten und Bordkarten ausgedruckt . Die Etiketten am Gepäck befestigen und dieses am Gepäckschalter aufgeben.
Tipps:
- Checken Sie zu Hause via Internet ein: Das können Sie ab 23 Stunden bis 1 Stunde vor dem Flug tun. Voraussetzung: Sie haben ein elektronisches Ticket und Ihre Destination erscheint auf der Swiss-Homepage unter «Flughafen mit Web-Check-In» (klicken Sie auf «Alles rund um den Web-check-in»). Sie können die Bordkarte zu Hause ausdrucken und damit direkt zum Gepäckschalter gehen, wo sie die Gepäck-Etikette erhalten.
- Sie können auch am Bahnhof einchecken. Hier finden Sie eine Liste aller Bahnhöfe, die das anbieten. Kosten für Economy-Passagiere: 20 Franken pro Gepäck bzw. 10 Franken pro Bordkarte.