Wer häufig Antibiotika schluckt, hat ein höheres Risiko, Diabetes zu bekommen. Diesen Zusammenhang stellten Forscher der Universität von Pennsylvania (USA) fest. In einer bri­tischen Datenbank hatten sie die Krankenakten von gut einer Million Patienten ausgewertet.

Schon zwei Antibiotikatherapien erhöhten das Risiko merklich. Bei fünf Behandlungen stieg die Anfälligkeit um bis zu einen Drittel, je nach Art des Antibiotikums. Dies war unab­hängig von anderen Risikofaktoren für ­Diabetes wie Übergewicht, Herzkrankheiten oder Rauchen, so die Forscher im «European Journal of Endocrinology».

Den Grund sehen die Autoren darin, dass Antibiotika gewisse Bakterien im Darm abtöten. Sie vermuten, dass dies die Entstehung von Diabetes begünstigt. Für Marco Rossi, Arzt für Infektionskrankheiten am Luzerner Kantons­spital, ist dies «eine naheliegende Erklärung».

Für Rossi ist klar: «Die gesunde Darmflora sollten wir ohne Not nicht stören. Antibiotika sind segensreiche Medikamente, aber man muss sie mit Bedacht einsetzen.»