Von ihren sieben Kindern leben vier bei den Eltern: Remadij Amélie (7), Koutou Elise (11), Delembaï Brigitte (12) und Mossede Donatien (15). Sie gehen alle zur Schule. Delembaï Brigittes Zwillingsschwester Deledji Florence lebt bei einem Verwandten in der Stadt.
Die zwei ältesten Söhne sind ausgezogen und arbeiten in der Landwirtschaft – wie ihre Eltern. Rund um die Streusiedlung in der Region Logone Oriental erstreckt sich eine fruchtbare Landschaft mit kleinen Feldern. Das Ehepaar besitzt 20 Schafe, 6 Ochsen, 2 Schweine und Hühner. Clémentine bessert die Haushaltskasse auf, indem sie auf dem Markt Lebensmittel verkauft.

Finanzielle Situation

Haushaltseinkommen pro Monat: 18 Franken.

Kosten fürs Wohnen pro Monat: Keine. Das Haus gehört ihnen. Kleine Beträge fallen für Batterien an, mit denen die Lampe betrieben wird.

Kosten für Krankenversicherung: Es besteht keine Versicherung.

Steuern pro Jahr: Keine. Die Steuerpflicht beginnt erst ab einem Jahreseinkommen von 1330 Franken.

Sind Sie mit der Wohnsituation zufrieden?

Joël: Wir haben zwei Räume, einen für die Eltern und einen für die Kinder. Dort ist auch die Kochstelle. Das ist zu knapp, darum hätten wir gerne einen weiteren Raum. Aber leider fehlt das Geld.

Was gibts heute zum Abendessen?

Clémentine: Hirse mit einer Gemüsesauce aus Okra aus unserem Beet.

Warum haben Sie Ihre Berufe gewählt?

Joël: Schon meine Eltern waren Bauern. Ich begann das Gymnasium, brach die Schule aber früh ab, weil ich Geld verdienen musste. 

Clémentine: Ich helfe bei der Arbeit auf den Feldern. Zudem verkaufe ich auf dem Markt Zwiebeln, Salz und getrockneten Fisch. Die Waren kaufe ich in den Nachbardörfern ein.

Wie viel Zeit benötigen Sie für den Arbeitsweg?

Clémentine: Die Erdnuss- und Hirsefelder können wir in einer halben Stunde mit dem Velo erreichen. Kartoffeln, Bohnen, Kohl und Mais wachsen gleich beim Haus.

Wie lange arbeiten Sie?

Joël: Meistens sieben Stunden am Tag. Von 7 bis 12 Uhr auf den weiter entfernt liegenden Feldern. Am Nachmittag zwei Stunden auf dem Maisfeld und in den Gemüsebeeten.

Welche Verkehrsmittel benützen Sie?

Joël: Unsere Velos.

Wo verbrachten Sie Ihre letzten Ferien?

Joël: Ferien kennen wir nicht. Wir bleiben im Dorf. Ausruhen können wir uns während der Trockenzeit.

Sparen Sie Geld? Wenn ja, wofür?

Joël: Wir haben kaum Bargeld, besitzen aber einen 100-Kilo-Sack mit Hirse und Erdnüssen. Wenn die Ernte schlecht ist oder jemand in der Familie krank wird und wir schnell Geld brauchen, verkaufen wir ihn.

Welchen Luxus leisten Sie sich?

Joël: Bier, aber nur zwei- bis dreimal im Monat. Eine Halbliterflasche kostet Fr. 1.25.