Emma Kullberg (40) und ihr Mann Tommy (38) leben in Majorna, einem familien­freundlichen Wohnviertel im Zentrum von Göteborg. Die schwedische Stadt liegt direkt am Meer, an einer felsigen Küste. Viele nennen die Westküste wegen ihrer rauen Schönheit und dem hohen Erholungswert auch «Bästkusten», die beste Küste.

Die Familie wohnt in einem sogenannten Landeshauptmannshaus. Das sind Mehrfamilienhäuser mit drei Stockwerken, deren unterstes Stockwerk aus Stein besteht, während die oberen Etagen mit einer Holzfassade verkleidet sind. Sohn Emil (7) geht in die Primarschule, Tochter Amelie (2) in die Kita.

Finanzielle Situation

  • Haushaltseinkommen pro Monat: 6400 Franken 
  • Kosten fürs Wohnen pro Monat: 840 Franken für die Miete
  • Kosten für die Krankenversicherung pro Monat: Keine. Die staatliche Krankenkasse ist kostenlos.
  • Steuern pro Jahr: 17 600 Franken 

Sind Sie mit Ihrer Wohnsituation zufrieden?

Emma: Ja, wir leben in einer schönen Wohnung. Und in der Nähe gibt es einen tollen Spielplatz mit Streichelzoo. 

Was gibt es heute zum Abendessen?

Emma: Lachs. Ich muss aber zugeben, er kommt aus dem Tiefkühler und nicht von einem der vielen Fischhändler in Göteborg.

Was machen Sie beruflich?

Emma: Ich arbeite im Tourismusbereich und vermittle Firmenreisen.

Tommy: Ich bin seit kurzem Buchhalter in einem IT-Unternehmen.

Wie lange ist Ihr Arbeitsweg?

Emma: Wir benötigen beide etwa 20 Minuten. 

Wie lange arbeiten Sie?

Emma: Ich arbeite 80 Prozent und nun wegen Corona 20 Prozent weniger. Der Staat springt aber ein und zahlt 96 Prozent des Gehalts. 

Tommy: Ich arbeite Vollzeit, acht Stunden am Tag. Manchmal können es auch mehr sein.

Wo haben Sie die letzten Ferien verbracht?

Emma: Wegen Corona fuhren wir nicht weit weg, in das Städtchen Varberg südlich von Göteborg. Hier gibts kristallklares Wasser und eine lange Strandpromenade. 

Sparen Sie Geld?

Emma: Nur wenig. Wir leben im Jetzt und kaufen nur gute Lebensmittel ein.

Welchen Luxus leisten Sie sich?

Tommy: Unser neuer Gebrauchtwagen ist nur drei Jahre alt und war entsprechend teurer als das letzte Auto. Zudem kauften wir ein E-Bike mit Anhänger. Damit bringen wir die Kinder zur Schule.

Wie hat Corona Ihren Alltag verändert?

Emma: In Schweden wird an die Selbst­verantwortung appelliert. Aber unser Leben veränderte sich zeitweise stark. So waren die Kinder im letzten Jahr öfter zu Hauseals sonst, weil sie schon bei den kleinsten Erkältungs­sympto­men sieben Tage lang nicht in die Schule oder die Kita durften.