Marek und Monika Rucinski sparen für eine grössere Wohnung. «So lange wir zu dritt sind, reicht der Platz», sagt Monika. Aber wenn die Familie wächst, wird es zu eng.

Marek (36) und Monika Rucinski (31) leben mit ihrem Sohn Nikodem (1) in einer Drei-Zimmer-Eigentumswohnung in der Stadt Bydgoszcz mit rund 350 000 Einwohnern. Marek und Monika sind beide berufstätig, Nikodem geht in die Kinderkrippe. Die Blocksiedlung liegt unweit des Zentrums zwischen einem grossen Park und dem Fluss Brda. Sie ist mit einem Zaun umgeben. Die Menschen, die hier wohnen, gehören zur Mittelschicht. Fast alle besitzen ein Auto und eine Eigentumswohnung. Wer eine Festanstellung hat und mindestens zehn Prozent des Kaufpreises für Wohneigentum bar anzahlen kann, erhält in Polen leicht einen Hypothekarkredit.

Finanzielle Situation

Haushaltseinkommen pro Monat: 2100 Franken 

Kosten fürs Wohnen pro Monat: 410 Franken 

Kosten für die Krankenversicherung pro Monat: 230 Franken. Die Familie ist zusätzlich zur staatlichen Krankenkasse privat versichert. So ist es möglich, ohne monatelange Wartezeit Fachärzte zu konsultieren.

Steuern pro Jahr: 1650 Franken

Sind Sie mit der Wohnsituation zufrieden?

Marek: Ja. Wir haben eine eigene Wohnung mit einem grossen Balkon. Die Lage ist zentral. Solange wir nur zu dritt sind, reicht der Platz. 

Was gibt es heute zum Abendessen?

Monika: Salat und Sandwiches.

Was hat ihre Berufswahl bestimmt? 

Monika: Ich bin Soziologin, arbeite jetzt aber in einer britischen IT-Firma als Finanz­assis­ten­tin. Ich mag das internationale Klima und den Kontakt zu Leuten aus der ganzen Welt. Zudem kann ich mein Englisch gebrauchen. 

Marek: Ich interessierte mich schon als Kind für Computer, nach der obligatorischen Schule absolvierte ich ein Technikum. Zurzeit arbeite ich in einer internationalen Compu­ter­firma als Prozessingenieur und beschäftige mich mit der Verbesserung der internen Abläufe. Meine Arbeit verschafft mir eine grosse Befriedigung.

Wie viel Zeit brauchen Sie, um zur Arbeit zu fahren?

Marek: Rund 15 Minuten mit dem Auto.

Monika: Ich brauche 30 Minuten mit dem Bus, aber ich arbeite oft von zu Hause aus.

Wie lange arbeiten Sie?

Marek: Acht Stunden pro Tag.

Monika: Höchstens sieben Stunden, solange ich meinen Sohn stille. Das ist gesetzlich so geregelt.

Wo verbrachten Sie Ihre letzten Ferien?

Marek: Wir waren vor zwei Jahren in Teneriffa.

Sparen Sie Geld? 

Monika: Ja, wir legen regelmässig Geld für eine grössere Wohnung auf die Seite.

Wie hat das Coronavirus Ihren Alltag ­verändert?

Monika: Wir arbeiteten von zu Hause aus. Nikodem durfte bis Ende letzter Woche nicht mehr in die Krippe. Wir verliessen die Wohnung nur für Arztbesuche oder den Einkauf von Lebensmitteln.