Banken verkaufen lieber ­eigene als ­fremde Fonds. Vor fünf Jahren lag der Anteil der hauseigenen Fonds in den Wertschriftendepots der Kunden noch bei 29 Prozent des Depotwerts. Heute sind es 44 Prozent. Das belegt eine Studie des VZ Vermögenszentrums. Die VZ-Analyse deckt sich mit den Erfahrungen der saldo-Geldberatung. 

Beispiel: Die Raiffeisenfiliale in Uettligen BE empfahl einer Leserin den Raiffeisen Pension Invest Futura Yield Fonds. Die jährlichen Kosten dieses Fonds betragen 1,05 Prozent. Wenn die Frau also Fondsanteile für 50 000 Franken kauft, zahlt sie jedes Jahr 525 Franken Gebühren – Depotkosten nicht mitgerechnet. Drei Viertel des Fondsvermögens dieses Fonds stecken in Obligationen und Liquidität. Beides bringt zurzeit kaum Ertrag. Nur ein Viertel ist in Aktien angelegt. Der Fonds erreichte in den letzten fünf Jahren nach Kosten eine magere Jahresrendite von 1,2 Prozent. 

Wenn die Leserin bewusst drei Viertel ­ihrer Anlage in Liquidität halten will, lässt sie besser 37 500 Franken auf Ihrem Konto und legt den Rest in Anteilen eines günstigen ­Aktienfonds an. Damit hat sie ein genauso kleines Risiko wie beim Raiffeisen-Fonds – aber tiefere Kosten und eine höhere Rendite. 

Kauft sie für 12 500 Franken zum Beispiel iShares-Fonds, die den Swiss Performance Index (SPI) abbilden, zahlt sie dafür nur 0,1 Prozent oder Fr. 12.50 pro Jahr. Das ist 42-mal günstiger als der Vorschlag von Raiff­eisen. Zudem erreichte der iShare-Fonds in den vergangenen fünf Jahren nach Kosten eine Jahresrendite von 7,1 Prozent – das Sechsfache des Raiffeisen-Fonds. Die Rendite des gesamten Anlagevermögens inklusive Bargeld beträgt knapp 2,1 Prozent.