«Betrüger verschicken wieder ­­vermehrt Briefpost», warnt die ­interkantonale Fachstelle ­Schweizerische Kriminalprävention auf ihrer Website. Das musste auch saldo-­Leser C. G. aus Zürich ­erfahren. Der Jungunternehmer handelt mit 3D-Druckern. Er erhielt von der «Wirtschaftskammer Zürich» eine Rechnung über 285 Franken für eine Jahresmitgliedschaft. Die Wirtschaftskammer schreibt, sie vertrete «die Interessen der Unternehmen im Kanton Zürich». 

Dasselbe steht auf der Website der «Handelskammer Zürich». Der Unterschied: Letztere gibt es. Und zwar seit 1873. Sie hat rund tausend Mitglieder. Die «Wirtschaftskammer Zürich» dagegen ist nicht einmal im Handelsregister eingetragen. Ihre Website ist ausser Betrieb und das Telefon nimmt ­niemand ab. 

C. G. tat das einzig Richtige: Er warf die Rechnung in den Papierkorb. Andere reichten gegen die Wirtschaftskammer Strafanzeige wegen «gewerbsmässigen Betruges» ein, so etwa die ­Winterthurer Firma Startups.ch. Gemäss der Stadtpolizei Zürich gingen bislang rund ein Dutzend Straf­anzeigen ein.