Wahrscheinlich täusche ich mich. Aber wenn ich mit dem Zug im Ausland unterwegs bin, habe ich immer den Eindruck, die Billette seien recht günstig. Egal, ob in Italien, Frankreich, Deutschland oder Holland.

Wenn ich aber mit dem Zug von Bern nach Zürich fahre, dann dünkt mich das ziemlich teuer. Besässe ich kein Halbtax, müsste ich 51 Franken zahlen. Pro Weg, in der 2. Klasse.

Aber eben – offenbar täusche ich mich. Das erfuhr ich kürzlich, als der Informationsdienst für den öffentlichen Verkehr (Litra) mitteilte, in der Schweiz seien «Fahrten zwischen zwei Städten vergleichsweise günstig».

Mir kam das spanisch vor. Deshalb schaute ich mir die Litra-Studie genauer an. ­Dabei erfuhr ich, dass die Fahrt von Bern nach Zürich ja gar nicht 51 Franken ­kostet, sondern nur Fr. 17.55. Und dass das 30,3 Prozent weniger sind als auf ähnlichen Strecken im Ausland.

Gut, die Litra hat ein wenig an den Zahlen herumgedoktert. Sie hat eingerechnet, dass die Lebenshaltungskosten im Ausland ­niedriger sind als in der Schweiz. Deshalb ­hat sie die Billettpreise für die Strecken im Ausland kurzerhand auf ein Fantasie­niveau hinauf­korrigiert. Handkehrum sind die Fr. 17.55 für die Fahrt von Bern nach Zürich das Ergebnis einer undurchsichtigen Misch­rechnung aus den Preisen für ein Generalabo, ein Halbtax sowie Spar- und Normalbillette.

Eigentlich liesse sich der Preis für die Fahrt von Bern nach Zürich noch stärker ­drücken. Mein Vorschlag: Man nehme das Partner-GA für 2700 Franken und teile es durch 235 Arbeitstage mit Hin- und ­Rückfahrt. Macht dann Fr. 5.75 pro Fahrt. Das wäre doch ein tolles Studienergebnis.