Der Bund versprach mehr Transparenz bei der Spitalfinanzierung, als er 2012 Fallpauschalen für Spitalaufenthalte einführte. Doch er machte die Rechnung ohne die ­Kantone. Diese stecken ihren Spitälern weiterhin viel Geld zu – zum Teil versteckt, wie eine Studie der Universität Basel zeigt. Im Jahr 2019 zahlten die Kantone den Spitälern insgesamt 2583 Millionen Franken. Das sind 365 Millionen Franken mehr als noch 2013. 95 Prozent der Gelder gingen an Spitäler, die mehrheitlich den Kantonen gehören, 5 Prozent an Privatspitäler.

Der Kanton Waadt liess 2019 seinen Spitälern 692 Franken pro Einwohner zukommen, der Kanton Zug nur 55 Franken. Die Kantone deklarieren zwei Drittel der Zahlungen offen als Abgeltung für «gemeinwirtschaftliche Leistungen» der Spitäler wie Notrufe oder Rettungsdienste. Den Rest verschleiern sie laut der Studie, indem sie Spitälern über­höhte Fallpauschalen oder künstlich niedrige Mieten oder Darlehen genehmigen. 

Die Zeche zahlen dann andere: Jeder Krankenversicherte beteiligte sich 2019 mit durchschnittlich 1051 Franken an stationären Spitalkosten. Hinzu kamen weitere 300 Franken Steuern pro Kopf, mit denen die Kantone ihre Spitäler subventionierten.