Heute riss mir der Geduldsfaden. Ratsch! Und der ganze Inhalt der Nusspackung landete im Spülbecken. Mein abgebrochener Fingernagel schmerzte, ich blutete und fluchte wie ein Kutscher.

Wenn mich etwas aus der Fassung bringt, dann sind es Verpackungen. Zum Beispiel auch die Packung Linsen, die man oben an der Schweissnaht aufziehen muss. Ganz sanft und langsam. Trotzdem reisst die Packung meist der Länge nach auf und Tausende ­Linsen kullern über den Küchenboden.

Oder der kleine Aluverschluss oben auf der neuen Zahnpasta, den ich frühmorgens schlaftrunken zu entfernen versuche. Ich kriege die Folie nie richtig zu fassen. Wenn ich dann endlich dran ziehen kann, reisst sie ein: Nur das halbe Loch ist offen, den Rest der Folie kann ich jetzt erst recht nicht mehr abreissen. Jedes Mal, wenn ich dann die Zähne putze, führt mir die aus der halb freigelegten Öffnung quellende und herumschmierende Zahnpasta mein Versagen vor Augen.

Es gibt Verpackungen, die scheinen nur ­dafür da zu sein, mich als Kundin zu demü­tigen. Andere lassen mich an der geistigen ­Ver­fassung der Konsumwelt zweifeln. An ­Lippenstiften, so las ich, arbeiten auch ­Sounddesigner: Sie kreieren das optimale Klickgeräusch beim Öffnen und Schliessen der Verschlüsse.

Ich brauche keine Sound­designer, die mir das Öffnen von Verpackungen verschönern! Ich bin schon froh, wenn ich danach kein Pflaster brauche.