Das schlafende Baby mittels Kamera überwachen oder die Heizung an ­kalten Tagen aus der Ferne steuern – das kann praktisch sein. Doch viele digitale Alltagshelfer haben eine tückische Seite: Weil die Geräte übers Internet vernetzt sind, werden deren Besitzer angreifbar. Das zeigt die österreichische Journalistin Barbara Wimmer in ihrem Buch «Hilfe, ich habe meine Privatsphäre aufgegeben» mit vielen eindrücklichen Beispielen auf. 

So kaufte ein Mann auf Amazon einen automatischen Garagentoröffner. Eines ­Tages konnte er das Tor nicht mehr per App öffnen. Die Firma hatte die Verbindung gekappt. Offenbar, weil der Mann auf Amazon eine schlechte Bewertung hinterlassen hatte. Auch gibt es Firmen, die von Kunden regelmässig Geld verlangen, damit das smarte Produkt überhaupt funktioniert. Der Roboterhund Aibo von Sony beispielsweise merkt sich seine Gewohnheiten nur, wenn der Benutzer ein entsprechendes Abo abschliesst. Auch unbefugte Dritte können sich Zugang zu den Geräten verschaffen. Bekannt ist der Fall eines Spielzeug­einhorns, das Nachrichten der Eltern abspielt. Hackern gelang es, auf das Einhorn zuzugreifen und dem Kind bedrohliche Durchsagen zu schicken. Viele vernetzte Geräte sind leicht angreifbar, weil sie nur per Standard-Passwort gesichert sind.  

Die gut dokumentierten Beispiele zeigen eindrücklich, dass das Internet das Leben häufig nicht wie behauptet einfacher, sondern komplizierter macht. Die Vernetzung schafft Probleme, die vorher gar nicht existierten. Für die Autorin ist klar: Am ­besten ist es, auf vernetzte Geräte ­komplett zu verzichten. Wer das Buch liest, stimmt ihr zu.