Kunden der Swiss sollten sich das Kleingedruckte ihres Flugtarifs beim ­Buchen genau anschauen. Sonst kann es unerwartet teuer werden. André Fasel und Danielle Hofstetter aus dem Kanton Freiburg mussten im Dezember kurzfristig ihre Ferien in Miami (USA) absagen. Für den Hinflug mit Swiss hatten sie für einen Zuschlag den Tarif «Economy Flex» gebucht, bei dem die ­Ticketkosten im Fall ­einer Annullierung ­zurückerstattet werden. Doch das Paar ­wartete vergeblich auf das Geld. Es hatte für den Heimflug den günstigeren ­Tarif «Economy Basic» ohne Rück­erstattung im Fall einer Stornierung gewählt. Bei der Kombination der beiden Tarife «Flex» und «Basic» wendet die Swiss aber jeweils die schlechtesten Stornierungsbedingungen für die ganze Reise an. Diese Klausel ­erscheint nach Abschluss des Buchungsprozesses in klitzekleiner hellgrauer Schrift ganz unten auf der Swiss-Website.

Für den St. Galler Rechtsprofessor Vito ­Roberto ist diese Klausel klar ungültig. ­«Erstattung möglich» werde bei der Auswahl des Flex-Tarifs und bei der Bestell­übersicht mit grünem Häkchen dargestellt. Bei der Rückerstattungsoption handle es sich um einen zentralen Vertragsinhalt, der nicht einfach wieder gestrichen werden könne. Die Swiss bleibt dabei: Sie zahlte dem Paar aus Freiburg nichts zurück – ­aus­ser die Flughafentaxen.