Immer mehr Läden verkaufen aus Umweltgründen Trinkhalme aus ­Papier statt aus Plastik. Doch die Papierröhrli können bedenkliche Stoffe enthalten, wie Tests des Kantonslabors St. Gallen zeigen. 

Die Prüfer untersuchten vergangenen Herbst zwölf Papierhalme aus Supermärkten und Warenhäusern. In allen fand das Labor pro­blematische Stoffe. Sieben enthielten heikle Chlorpropanole wie das ­giftige 3-MCPD. Diese Stoffe entstehen bei der Papierherstellung. 

Zum gleichen Ergebnis kamen kürzlich Tests des staatlichen Untersuchungslabors im deutschen Stuttgart: Rund die Hälfte der Trink­halme war ebenfalls mit 3-MCPD belastet. Laut der Europäischen Lebensmittel­behörde Efsa können bereits kleine Mengen von 3-MCPD Nieren und Hoden schädigen. 

Bei den Tests in St. Gallen enthielten sechs Halme zudem Rückstände von Druckfarben. In zwei Produkten fand das Labor Mineralöl, das Krebs auslösen kann. Sechs Halme veränderten zudem den Geschmack des Wassers stark.