Die Post verteilt Gratiszeitungen auch in Briefkästen mit Stopp-Werbung-­Kleber. Dies selbst dann, wenn jemand ausdrücklich zum Beispiel den Hinweis «Bitte ­keine ‹Unterland Zeitung›» anbringt. So erlebte es saldo-­Leser Pedro ­Petersdorf aus Bülach ZH: «Der Pöstler ­erklärte mir, er müsse ­jeden Briefkasten mit dieser Zeitung beliefern.» Der Verlag zahle viel Geld für die ­lückenlose Zustellung. Die Post bestätigt, dass auch Haus­halte mit «Stopp»-­Klebern beliefert werden, und gibt damit zu, gegen ihre ­eigenen Regeln zu verstossen. Denn die «Unterland Zeitung» ist keine amtliche Publikation. ­Deshalb darf sie laut den Geschäftsbedingungen der Post bei «Stopp»-­Klebern nicht eingeworfen werden. Die Post rechtfertigt sich, viele Empfänger seien «sehr ­interessiert» an lokalen Gratiszeitungen. Wer eine Gratis­zeitung nicht wolle, könne sich direkt beim Herausgeber auf eine sogenannte «Negativliste» setzen lassen.