Man kennt sie aus der Herz-Medizin: netzartige Metallröhrchen, sogenannte Stents. Sie sollen verstopfte Gefässe offen halten. Seit einigen Jahren setzen Ärzte sie auch bei Schlaganfallpatienten ein. Jetzt zeigt sich: Das ist gefährlich. Das deutsche Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen hat sämtliche Studien zum Thema ausgewertet. Das Verdikt ist klar: Schlaganfallpatienten, bei denen die Ärzte die Blutgefässe im Hirn mit ­einem Stent stützen, haben ein höheres Risiko, ­einen weiteren Schlaganfall zu erleiden.

Von diesen Patienten war jeder vierte betroffen. Besser erging es Menschen, die nur Medikamente bekamen, sowie solchen, bei denen die Ärzte die Gefässe mit einem Ballon­katheter (ohne Stent) erweiterten: Von ihnen erlitt jeder sechste einen zweiten Schlaganfall.