Letztes Jahr verbrauchten meine Frau und ich 1234 Kilowattstunden Strom. Dafür zahlten wir 261 Franken inklusive der Netzgebühren und der staatlichen Abgaben. Die reinen Stromkosten betrugen 89 Franken. Warum ich Ihnen das erzähle? Bundesrätin Simonetta Sommaruga sprach in der «Sonntags-Zeitung» vom 17. April über drohende Strompreiserhöhungen. Der Bundesrat habe «das Thema auf dem Radar». Mit ihrem Kollegen Ueli Maurer habe sie bereits «eine Arbeitsgruppe eingesetzt». Denn: «Der Bundesrat macht sich Gedanken, wie er den Leuten helfen kann.»

Ich war ein bisschen alarmiert, als ich das las. Und begann zu rechnen. Prognostiziert werden Preiserhöhungen um bis zu 30 Prozent. Wenn der Strompreis tatsächlich um 30 Prozent stiege, müssten wir pro Jahr rund 27 Franken mehr bezahlen.

Das scheint mir einigermassen verkraftbar. Doch wenn uns Sommaruga helfen will – um­so besser. Dann werden wir uns nächstes Jahr nicht einschränken müssen – zumindest nicht wegen steigender Strompreise.

Aber vielleicht wegen steigender Krankenkassenprämien. Meine Frau und ich zahlen dieses Jahr 8409 Franken. Nur für die Grundversicherung, wohlverstanden. Jetzt heisst es, dass die Krankenkassenprämien nächstes Jahr um mindestens 10 Prozent steigen werden. Auch wenn es bei «nur» 10 Prozent ­bliebe, würde uns das 840 Franken kosten.

Eigentlich muss uns Simonetta Somma­ruga wegen des Strompreises nicht gross ­helfen. Besser wäre, wenn sie mit ihrem ­Parteikollegen ein ernstes Wörtchen reden würde – mit Gesundheitsminister Alain Berset.