Regelmässig erhält saldo Anfragen von Lesern, die von Callcentern kontaktiert wurden. Die Telefonverkäufer versuchen, ihnen Aktien von jungen Firmen aus dem Technologie-, Medizin- oder Finanzsektor zu verkaufen. Meist schwärmen die ­rhetorisch mit allen Wassern gewaschenen ­Anrufer von einem «absolut heissen Tipp» und «grossem Potenzial». Sie reden von ­einem kurz bevorstehenden Börsengang der angepriesenen Start-ups und versprechen ­«garantiert grosse Gewinne».

Die Erfahrung zeigt: Wer solche Aktien kauft, beteiligt sich an Unternehmen, denen Anlageprofis nie Geld leihen würden. Etwa, weil es sich um Firmen handelt, die keine überzeugende oder eine veraltete Geschäftsidee haben, oder weil deren Geschäftsfeld von der Konkurrenz besser bewirtschaftet wird.

Hat man solche Verkäufer am Draht, sollte man sich diese Frage stellen: Warum ver­suchen sie, diese angeblich so hochprofitable Geldanlage ausgerechnet am Telefon unbekannten Leuten anzudrehen?

Die Erfahrung zeigt: Von solchen Ge­schäften profitiert nur einer – und zwar der Verkäufer am anderen Ende des Drahts. Er ­kassiert bis zu 60 Prozent des investierten Gelds. Der Käufer aber trägt das volle Risiko. Denn für die hochriskanten Papiere, die nicht an der Börse gehandelt werden, ­garantiert nur das Unternehmen, in das man investiert hat. Geht es bankrott, ist das Invest­ment weg.

Tipp: Sehen Sie sich vor einem Abschluss auf jeden Fall die Warnliste auf der Internetseite von saldo an: Saldo.ch