Psychische Krankheiten wie eine Schizophrenie oder eine schwere Depression kosten Betroffene durchschnittlich zwischen 10 und 20 Lebensjahre. Dies haben Forscher der englischen Universität Oxford in einer Übersichtsanalyse mit 1,7 Millionen Patienten herausgefunden. 

Damit sind psychische Krankheiten schädlicher als Rauchen: Starke Raucher sterben 8 bis 10 Jahre früher. Viele psychisch kranke Menschen seien abhängig von Suchtmitteln wie Drogen und Alkohol, schreiben die Wissenschafter im Fachmagazin «World Psychiatry». Die gesundheitlichen Folgen der Sucht seien ­einer der Gründe für den frühzeitigen Tod. Zudem bestünde bei den Betroffenen ein erhöhtes Risiko für Suizid. 

Das bestätigt Thomas Ihde, Stiftungsratspräsident von Pro Mente Sana, die sich für die Interessen der Patienten einsetzt: «90 Prozent aller Menschen, die einen Suizid begehen, sind psychisch krank.» 

Die meisten psychischen Krankheiten verkürzen auch laut Ihde das Leben. Der Grund: «Die Stress­hormone im Blut sind permanent erhöht.» Dies wirke sich negativ auf die Lebensdauer aus. Zudem würden gewisse Psychopharmaka wegen Spätfolgen wie Übergewicht und Diabetes das Leben der Kranken verkürzen.