Seit Jahren klagen Pensionskassen über angeblich zu hohe Renten. Viele Medien verbreiten die Hiobsbotschaften unkritisch weiter. Das hat Folgen: Jeder dritte Deutschschweizer glaubt, die Pensionskassen seien überschuldet (saldo 2/2021). Doch das Gegenteil ist richtig: Mit 165 Milliarden Franken waren die ­Reserven 2019 so hoch wie nie zuvor. Das hat auch die «Schweizer Personalvorsorge» gemerkt, das Publikationsorgan des Pensionskassenverbands ASIP. In der Ausgabe 2/21 rät Chefredaktor Kaspar Hohler den Kassen, sie sollten mit dem «Äufnen der Reserven in schwindelerregende Höhen» aufhören und ihre Situation nicht weiter schlecht­reden. Hohler befürchtet, dass durch das viele Geld in den Kassen «die Forderung der Versicherten nach Leistungserhöhungen Hand und Fuss» erhält. Doch bessere Leistungen sind für die Pensionskassen ein Schreckgespenst. Kein Wunder, trägt Hohlers Artikel den vielsagenden Titel: «Good News – leider».