Der Goalie des Berner Fussballclubs Young Boys schwört auf die Eigenbluttherapie. Marco Wölfli wurde so behandelt, nachdem seine Achillessehne gerissen war. In der Fernsehsendung «Praxis ­Gsundheit» sagte er, nach der Behandlung sei es ihm «eindeutig besser» gegangen.

Kliniken wie das Altius Swiss Sportmed Center in Rheinfelden AG oder First in Zürich wenden die Therapie an. Dabei entnehmen Ärzte den Patienten Blut und zentrifugieren es. Einen Teil des Blutes, der viele Blutplättchen enthält, spritzen sie in die verletzte Stelle. Das soll die Heilung beschleunigen.

Doch englische Orthopäden fanden keine ­Be­weise für den Nutzen. Sie untersuchten rund 230 Patienten. Nach einem halben Jahr ging es den Patienten, die Eigenblut bekamen, nicht besser.

Der Orthopäde Martin Weber vom Berner ­Lindenhof­spital empfiehlt, die verletzte Sehne mit einem Gips und Spezialschuhen ruhigzustellen.

Das Altius Swiss Sportmed Center schreibt, es wende die Eigenblutbehandlung nach Operationen oder bei überbelasteten Achillessehnen an. Dafür sei der Nutzen belegt. Allerdings gibt es dazu nur Studien mit wenig Teilnehmern. First erklärt, ­Patienten mit chronischen Schäden an der Achillessehne hätten gute Erfahrungen gemacht.