Seit September wirbt die Migros unter dem Motto «Juhuuu, Preissturz!». In Inseraten bildet sie Produkte ab, die angeblich «dauerhaft günstiger» sind. 

saldo hat die Preise von 15 Frischprodukten verfolgt. Resultat: Schon nach drei ­Wochen schlugen die ersten Früchte- und Gemüsesorten wieder auf. Von «dauerhaft» gesenkten Preisen keine Spur. Inzwischen wurden bereits 10 der 15 Produkte teurer. So versprach die Migros etwa, den Preis für 1 Kilo Chinakohl von Fr. 2.80 «dauerhaft günstiger» auf Fr. 2.20 zu senken. Doch kurz darauf stieg der Chinakohl-Preis wieder auf Fr. 2.80. 

Ein weiteres Beispiel: Die Migros senkte den Preis für 500 Gramm Kiwi von Fr. 2.80 auf Fr. 2.65. Kurz darauf kosteten sie sogar Fr. 2.95. Markant sind die Preiserhöhungen beim Ingwer: Die Migros senkte den Preis von Fr. 4.40 auf Fr. 3.80 pro Kilo. Kurz darauf kostete er Fr. 6.50. 

Die Migros bestreitet nicht, dass sie die Preise von zehn Produkten wieder erhöht hat. Aber sie betont, dass nur drei Produkte noch teurer seien als vor der Preissenkung. Der Ingwer sei wegen der Coronapandemie massiv teurer geworden. Bei Kiwis und ­Granatäpfeln handle es sich um «Fehler bei der Preisfestsetzung».