Das Haus von Priscilla (49) und Moses Terrero  (48) steht in einem Vorort der Hauptstadt Santo Domingo. Wie fast alle Gebäude im Bezirk war es ein Geschenk des früheren Präsidenten Joaquin Balaguer. Das Haus wurde in den 1980er-Jahren erbaut, nachdem ein Brand fast das ganze Viertel zerstört hatte. Die Familie besitzt zwei alte Autos, einen Toyota und einen Jeep. Priscilla ist Primarlehrerin und Pastorin einer evan­geli­schen Freikirche. Moses arbeitet als Fischer und Automechaniker. Tochter Rachel (28) ist Hostess in einem Hotel und handelt mit Secondhandkleidern. Samuel (15) und Kamilla (7) gehen zur Schule.

Finanzielle Situation

Haushaltseinkommen pro Monat: 2000 Franken

Kosten für das Wohnen pro Monat: ­Keine, das Haus gehört der Familie

Kosten für die Krankenversicherung pro Monat: Gegen 60 Franken. Bei einem Arztbesuch müssen 30 bis 50 Prozent der Kosten selbst getragen werden, plus zehn Prozent der Kosten für Medikamente

Steuern pro Jahr: 500 Franken

Sind Sie mit der Wohnsituation zufrieden?

Moses: Nein. Nachts ist es gefährlich auf den Strassen. Nach 23 Uhr sollte sich niemand im Freien aufhalten. Diebstähle sind sehr häufig.  

Was gibt es heute zum Abendessen?

Rachel: Ein typisch dominikanisches Gericht: gebratenes Hühnchen mit frittierten Koch­bananen, dazu Bohnensalat mit Zwiebeln, ­Tomaten und Avocados.

Weshalb haben Sie Ihren Beruf gewählt?

Priscilla: Die Arbeit mit Kindern liegt mir am Herzen. 

Rachel: Der Job im Hotel ist gut bezahlt, und der Arbeitsort ist schön.

Moses: Ich mache einfach, was ich kann. Seit ich denken kann, repariere ich Dinge. Ich habe mir alles selbst beigebracht. 

Wie lange arbeiten Sie?

Rachel: Ich arbeite 45 Stunden pro Woche, meine Mutter 35 bis 40 Stunden.

Moses: Ich verbringe etwa 50 Stunden in der Werkstatt. 

Welche Verkehrsmittel benützen Sie?

Priscilla: Ich gehe zu Fuss zur Arbeit.

Rachel: Ich nehme das Auto oder den Bus.

Moses: Meistens fahre ich mit dem Auto. 

Wo verbrachten Sie Ihre letzten Ferien?

Moses: Wir können uns keine Ferien leisten. Reisen ins Ausland liegen nicht drin.

Sparen Sie Geld?

Moses: Wir versuchen, jeden Monat 100 Franken zur Seite zu legen.

Welchen Luxus leisten Sie sich?

Moses: Wir fahren ein- bis zweimal pro Jahr für ein Wochenende ans Meer. Dort übernachten wir dann in einem Hotel.

Wie hat das Coronavirus Ihren Alltag ­verändert?

Moses: Fast alle Läden und Hotels haben ­geschlossen. Die Strände sind leer, und die Strassenverkäufer dürfen nicht mehr arbeiten. Alle versuchen, so viel Zeit wie möglich zu Hause zu verbringen.