Spitäler können gefährlich sein. Das zeigt eine Stichprobe des Nationalen Zentrums für Infektionsprävention Swissnoso. Die ­Experten untersuchten im April und Mai 2017 in 96 Akutspitälern rund 13 000 Patienten. 6 Prozent von ihnen steckten sich im ­Spital mit einem gefährlichen Keim an. Eine Swissnoso-Erhebung von 2011/2012 kam zum exakt gleichen Wert an Ansteckungen. 

Bei der aktuellen Stichprobe gehen ein Drittel aller Fälle auf Wundinfektionen nach chirurgischen Eingriffen zurück. Die meisten Patienten steckten sich beim Einsetzen von Venen- und Harnwegkathetern an. In grossen Spitälern kommt es häufiger zu Infektionen als in kleinen. Grund: Grosse ­Kliniken behandeln mehr schwerkranke Patienten. Diese brauchen meist ­einen Katheter. Dazu führen grosse Krankenhäuser eher mehr risiko­reiche Operationen durch als kleine. 

Die Infektionsrate in den EU-Staaten lag 2015 bei 8,3 Prozent. Die Daten stammen vom European Centre for Disease Prevention and ­Control in Stockholm. Sie basieren auf Meldungen aus den einzelnen Ländern.