Noch nie waren in der Schweiz so viele Medikamente nicht lieferbar wie dieses Jahr. Experten fordern daher, die Produktion wichtiger Heilmittel aus Niedriglohnländern wie Indien oder China in die Schweiz oder zumindest nach Europa zurückzuholen (saldo 8/2020). Was das kostet, ist unklar. Anhaltspunkte ­liefert eine vor anderthalb Jahren ver­öffentlichte Studie zur Produktion von wichtigen Antibiotikawirkstoffen, den sogenannten Cephalosporinen. Auftraggeber der Studie war Pro Generika, der Verband der deutschen Generikafirmen. Gemäss der Studie würde die Produktion in Europa eine Tagesdosis dieser Arzneimittel um rund 50 Rappen verteuern. Berücksichtigt man den Schweizer Bedarf, entfielen auf die Schweiz Mehrkosten von nur rund zwei Millionen Franken pro Jahr.