Während des Studiums habe ich viele Jahre für die Swissair gearbeitet. Im Untergeschoss des Flughafens bei den Gepäckbändern. Zu meinen Aufgaben zählte es, die Koffer auf ein Band zu werfen. Dafür bekam ich 18 Franken brutto und ­einen kaputten Rücken. 

Ich weiss nicht mehr, ob ich beim ­Swissair-Grounding weinte. Wahrscheinlich nicht. Geblieben ist aber mein Swissair-Fetisch: Ich schreibe immer noch mit einem Swissair-Kugelschreiber, wache mit einem Swissair-Wecker auf – und auf meinem Schreibtisch liegt immer noch ein wertvoller Swissair-Aschenbecher mit einer DC-3. Darin liegen immer ein paar M & Ms.

Die Swissair ist zwar schon lange tot. Doch zum Glück gibt es die Firma Bradford Ex­change aus Baar. Die verkauft im Internet jede Menge nachgemachte Swissair-­Produkte. Ihr Spezialthema ist der 1. April 2002. Da flog das letzte Swissair-Flugzeug von São Paulo nach Zürich. Bei Bradford gibt es auch zwei Uhren und ein ­Taschenmesser mit dem ­«Todesdatum» der Airline. Anscheinend gibt es genügend Kunden, die so etwas wollen. 

Auf den Uhren und dem Taschenmesser befinden sich auch verschiedene Weltkarten. São Paulo verfehlten die Designer leider um über 1000 Kilometer, und Zürich liegt in Paris. Dafür kostet das Swissair-Taschenmesser Fr. 149.85. Ohne Swissair-Logo und falsche Weltkarte kostet das gleiche Messer im Fachhandel 37 Franken.  

Trotzdem kaufe ich mir das Swissair-­Taschenmesser. Als Erinnerung daran, wie man innerhalb weniger Jahre in Konkurs gehen kann. Man muss nur viermal soviel ­verlangen wie die Konkurrenz.