Intoleranz gegen Milchmarketing
Inhalt
K-Tipp 14/2018
01.09.2018
Letzte Aktualisierung:
04.09.2018
Darko Cetojevic
Milch wird in der Schweiz zurzeit unter nicht weniger als 65 verschiedenen Bezeichnungen verkauft. Und es werden laufend mehr. In den vergangenen zwei Jahren kam beispielsweise bei Aldi die «Fairmilk» dazu, die «Fair Milch» der Bäuerlichen Interessen-Gruppe für Marktkampf, eine Milch namens «Fair» des Vereins für faire Milchpreise und die «Heumilch» des Vereins Heumilch Schweiz. Dazu kamen die «Wiesenmilch» v...
Milch wird in der Schweiz zurzeit unter nicht weniger als 65 verschiedenen Bezeichnungen verkauft. Und es werden laufend mehr. In den vergangenen zwei Jahren kam beispielsweise bei Aldi die «Fairmilk» dazu, die «Fair Milch» der Bäuerlichen Interessen-Gruppe für Marktkampf, eine Milch namens «Fair» des Vereins für faire Milchpreise und die «Heumilch» des Vereins Heumilch Schweiz. Dazu kamen die «Wiesenmilch» von IP-Suisse oder die «Klimamilch» von Aaremilch. Letztere soll angeblich die Milchproduktion klimafreundlicher machen.
Während sich die Namen und Verpackungen laufend vermehren, trinken die Schweizerinnen und Schweizer von Jahr zu Jahr weniger Milch. Nach Angaben der Milchindustrie waren es 2016 nur noch 53 Kilo pro Kopf. Das ist ein Drittel weniger als zehn Jahre zuvor.
Vielleicht sollten sich die Milchverkäufer einmal fragen, ob ihre Marketingstrategie der immer neuen Namen für das gleiche Produkt wirklich der Weisheit letzter Schluss ist. Denn möglicherweise ist der Rückgang des Milchabsatzes nicht allein auf eine Milchzucker-Intoleranz zurückzuführen – sondern auch auf eine zunehmende Abneigung gegen das Milchmarketing.